Sendung ohne Barrieren: Gehalt statt Taschengeld

In der 59. Folge der "Sendung ohne Barrieren" geht es um ein Thema, das nicht nur die Lebenshilfe massiv betrifft.

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ZitronenwasserTV

In der aktuellen Folge der „Sendung ohne Barrieren“ spricht Thomas Stix mit Albert Brandstätter, Generalsekretär der Lebenshilfe Österreich – Dachverband der acht Lebenshilfe-Landesorganisationen.

Es geht um die Forderung der Lebenshilfe: „Gehalt statt Taschengeld“ für Menschen mit Lernschwierigkeiten. BIZEPS berichtete im Mai 2018 ausführlich von einer diesbezüglichen Lebenshilfe-Veranstaltung in Wien.

Nur „Beschäftigungstherapie“

Die Lebenshilfe verrechnet für viele tausende Menschen mit Behinderungen und deren Betreuung den Bundesländern Entgelte. Dies hat allerdings zur Konsequenz, dass die betroffenen Menschen nur ein Taschengeld bekommen und kein Gehalt. Genannt werden diese Angebote beispielsweise Beschäftigungstherapie; obwohl das mit der Therapie nur sehr am Rande etwas zu tun hat.

Österreichweit werden rund 24.000 Personen in dieser Art als Taschengeld-Empfängerinnen und -Empfänger gehalten. Kann man das nicht ändern? „Es würde eine ziemliche Veränderung bedeuten“, hält Albert Brandstätter fest und zeigt sich trotzdem optimistisch, dass die Umstellung auf ein Gehalt möglich ist.

Produziert werden die Folgen der „Sendung ohne Barrieren“ von Ernst Spiessberger (Zitronenwasser).

Wird sich die ÖVP-FPÖ Regierung des Problems annehmen?

Im aktuellen Regierungsprogramm steht dazu:

… Erhöhung des Taschengeldes in Einrichtungen zur Beschäftigungstherapie …

Man muss daher befürchten, dass die ÖVP-FPÖ Regierung – so wie die Vorgängerregierung aus SPÖ-ÖVP – keine Änderungen an diesem diskriminierenden Umstand plant. Es wird das Problem einfach mit einer Erhöhung des Taschengeldes kaschiert.

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3 Kommentare

  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen, haben auch ein Recht auf Arbeit, Gehalt und Sozialversicherung.

    Das Taschengeld in den Werkstätten, ist menschenrechtswidrig und eine Entmündigung.

    Menschen mit besonderen Bedürfnissen haben ein Recht auf Respekt, Würde und Wertschätzung.

    Ganz Wichtig: Es muss mehr auf die Stärken und Fähigkeiten geachtet werden!

  • Kennt irgendjemand Argumente, die gegen ein Gehalt sprechen?
    Das ganze sieht doch eher nach Sklaverei aus, auch wenn ich nicht Jurist bin.

  • Am Schluss wäre es erst interessant geworden, nämlich wie sich Einrichtungen die Abgeltung der behinderungsbedingten Kosten im Bereich Arbeit z.B. vorstellen, wenn es dann erst mal Lohn statt Taschengeld gibt. SEHR eilig scheint mir, hat es die Lebenshilfe mit der Umsetzung aber offenbar nicht, weil das eigene Hemd ist ihr leider immer noch am Nähesten. Von wegen Paradigmenwechsel und so.