Sozialminister Mückstein und „equalizent“ präsentieren gemeinsames Projekt zur Sexualaufklärung
Anlässlich des Internationalen Tages der Gebärdensprache präsentieren Sozialminister Dr. Wolfgang Mückstein und Mag.a Monika Haider, Geschäftsführerin des Schulungszentrums „equalizent“, die weltweit ersten umfangreichen und allgemein zugänglichen Aufklärungsmaterialien in Gebärdensprache.
Das Projekt „Sex, baff“ – für das eine eigene Gebärde kreiert wurde, die so viel bedeutet wie: „ich erzähl dir jetzt was Spannendes über Sex, das du noch nicht gewusst hast“ – ist als Website unter https://www.sexbaff.at/ sowie als App verfügbar und umfassend barrierefrei.
„Ich bin sehr stolz und freue mich, dass es uns gelungen ist, mit ‚Sex, baff‘ ein weltweit einzigartiges Aufklärungstool, das auf vorbildliche Art und Weise von „equalizent“ partizipativ erarbeitet wurde, zu veröffentlichen. Damit leisten wir einen wesentlichen Beitrag sowohl zur Sensibilisierung als auch zur Selbstbestimmung von jungen gehörlosen Frauen und Männern und damit auch einen wichtigen Beitrag zur Gewaltprävention“, so Sozialminister Dr. Wolfgang Mückstein.
„Wir sind sehr stolz auf die Umsetzung“, zeigt sich auch Haider mit dem Ergebnis zufrieden. „Diese Materialien konnten ausschließlich dank der Unterstützung des Sozialministeriums umgesetzt werden. Herzlichen Dank für diese Unterstützung!“ Die „equalizent GmbH“ ist ein Unternehmen mit langjähriger Expertise zu Gehörlosigkeit, Schwerhörigkeit, Gebärdensprache und Diversity Management.
„Ich freue mich sehr, dass wir mit „Sex, baff“ neben unserer bereits langjährigen Ausstellung ‚HANDS UP – Eintauchen in die Welt der Gehörlosen‘ einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung rund um das Thema Gehörlosigkeit und die Bedürfnisse von gehörlosen Menschen leisten können“, ergänzt Haider.
Das Sozialministerium hat bereits zahlreiche Angebote für Personen mit Hörbehinderungen eingeführt. Im Zuge des Kommunikationsschwerpunktes zum Thema COVID-19 sind dies beispielsweise Gebärdensprachvideos und Videos mit Untertiteln auf der Webseite des Ministeriums, Gebärdensprachdolmetscher:innen bei öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen oder die Unterstützung des Relay Service des Service-Center „ÖGS.barrierefrei“ für Infohotlines.
Sozialminister Mückstein betont, dass in Zukunft noch stärker der Fokus auf gehörlose und schwerhörige Menschen gelegt werden soll. Insbesondere im Bereich der Ausbildung von Dolmetscher:innen und der Bewusstseinsbildung braucht es weitere Maßnahmen. Da sich in der Praxis vor allem ein Mangel an Gebärdensprachdolmetscher:innen zeigt, wurde im aktuellen Regierungsprogramm 2020–2024 explizit der Ausbau von Ausbildungen von Dolmetscher:innen für die Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) vorgesehen.
Außerdem wurde vom Sozialministerium eine Ausweitung der Bestimmungen der Richtlinien zur beruflichen Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in die Wege geleitet, sodass neben der klassischen Unterstützungsleistung in Form von Gebärdensprachdolmetschung auch Schriftdolmetschung, sowie sonstige alternative Unterstützungsleistungen und der Einsatz neuer, moderner Technologien vom Sozialministeriumservice angeboten werden können.
In diesem Zusammenhang verweist Sozialminister Mückstein auf den Nationalen Aktionsplan Behinderung, in dem noch weitere Maßnahmen für gehörlose Menschen vorgesehen sind.
„Aufgabe der Politik ist es, die Anliegen und Ideen aus der Community ernst zu nehmen und durch Unterstützung bei der Realisierung Impulse zu setzen und gesellschaftspolitische Entwicklungen positiv zu beeinflussen. Aus diesem Grund wollen wir umgehend in einem intensiven Austausch mit Vertreter:innen aus der Gehörlosenszene wie equalizent oder dem Österreichischen Gehörlosenbund gemeinsam Maßnahmen erarbeiten, um gehörlose und schwerhörige Menschen auch in Zukunft besser zu unterstützen und ihre gesamtgesellschaftliche Teilhabe sicherzustellen“, unterstreicht Mückstein.