Singer und Co – Ist die „Neue Euthanasie“-Debatte zu Ende?

BIZEPS-Zentrum für Selbstbestimmtes Leben und der Berufsverband der BehindertenpädagogInnen und FachbetreuerInnen geistig und mehrfach behinderter Menschen laden ein zu einer Diskussionsveranstaltung.

Broschüre wertes unwertes Leben
BIZEPS

Referenten: Oliver Tolmein, freier Journalist aus Hamburg; Veröfffentlichungen zum Thema: „Geschätztes Leben“, die neue „Euthanasie“-Debatte. Hamburg 1990; „Wann ist der Mensch ein Mensch“, Hamburg 1993

Manfred Srb, Aktivist in der Behindertenbewegung, Engagement in der Bürgerrechtsbewegung für behinderte Menschen, Mitarbeiter bei BIZEPS – Zentrum für Selbstbestimmtes Leben in Wien

In den letzten Jahren ist es in Österreich, zumindest in der Öffentlichkeit, relativ ruhig geworden um die Thesen des australischen Philosophen Peter Singer zur Tötung „lebensunwerten“ Lebens.

Tatsächlich ist das Thema aber sowohl in der Theorie als auch in der Praxis nach wie vor an der Tagesordnung.

Einerseits ist es Singer und seinen KollegInnen gelungen, unter dem Deckmäntelchen des Begriffs der „Bio-Ethik“ an Themen wie „Sterbehilfe“ und die Tötung behinderter Neugeborener als fixen Bestandteil des ethischen Diskurses zu etablieren – zuletzt fand eine hochkarätig besetzte Diskussion zum Thema „Bio-Ethik“ am diesjährigen Forum Alpbach statt -, daß diese nicht nur in philosophischen Seminaren stattfindet, beweist immer wieder aufs Neue der ORF; z. B. durch die völlig undokumentierte Ausstrahlung einer Jubeldokumentation über die Praxis der „Sterbehilfe“ in Holland (vor ca. zwei Jahren) oder einen Bericht über die neuersten Errungenschaften der Technik bezüglich der Früherkennung von Behinderungen im Rahmen der pränatalen Diagnostik (Modern Times 20. 9. 96).

Andererseits zeigt die Praxis etwa in Holland oder Australien, wo in einem Bundesstaat seit Beginn dieses Jahres sowohl passive als auch aktive „Sterbehilfe“ gesetzlich erlaubt ist, daß auch die politischen Hemmschwellen, „Euthanasie“ zu einem akzeptablen – wenn nicht sogar erwünschten – Bestandteil einer neuen „Gesundheitspolitik“ zu machen, immer niedriger werden.

Anschließend wird ausreichend Zeit zu einer Diskussion sein.

Zeitpunkt: Do, 14. November 1996

Beginn: 19 Uhr

Ort: Festsaal des „CS Pflege- und Sozialzentrums“, Oberzellergasse 1, 1030 Wien, rollstuhlgerecht, Gebärdendolmetsch vorhanden.

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