Sonderschulen in Berlin werden abgeschafft

Die Bundestagsabgeordnete Silvia Schmidt hat heute dem Berliner Senat zur Entscheidung gratuliert, die Sonderschulen im Land langfristig abzuschaffen.

Rathaus in Berlin
BIZEPS

Der gemeinsame Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung in Regelschulen ist in Deutschland (nur 16%) keine Selbstverständlichkeit. Im Land Berlin sind es zwar schon über 40%, jedoch verlangt die UN-Behindertenrechtskonvention ein Recht für jedes Kind mit Behinderung auf den Besuch einer Regelschule. Die Länder sind in der Umsetzungspflicht, seit Bundestag und Bundesrat die Konvention 2008/2009 ratifiziert haben.

Nach Ansicht der Behindertenbeauftragten der SPD-Bundestagsfraktion ist dies der Auftakt zu einer gesellschaftlichen Revolution: „Ich gratuliere Senator Zöllner und dem Berliner Senat zu diesem Schritt! Das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung wird so in den kommenden Jahrzehnten normalisiert. Wen man im Kindesalter nicht trennt, muss man im Erwachsenenalter nicht mühsam integrieren. Berlin macht hier Schule und ich bin überzeugt, dass diesem Beispiel andere Länder folgen werden.“

Eine Absage erteilte Schmidt den Plänen der konservativen Opposition, die Sonderschulen als Wahlmöglichkeit erhalten will: „Einen Systemwechsel bekommen wir langfristig nur hin, wenn wir konsequent das sonderpädagogische Potential in die Regelschulen überführen. Keine Schule, keine Familie und kein Kind darf dabei überfordert werden, aber eine langfristige Abkehr von der Sonderschule ist zwingend notwendig. Ich kann mich daher der Forderung von Valentin Aichele, dem Leiter der Monitoring-Stelle zur UN-Konvention im Deutschen Institut für Menschenrechte nach einem diskriminierungsfreien Zugang zum allgemeinen Schulsystem (kobinet 10.9.10) nur anschließen.“

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