Eine Dienststelle der Stadt Wien übersiedelt in ein neues "Gebäude", das vorher als U-Bahnbauhütte verwendet wurde.
In dieser Baulichkeit ist die Behindertenhilfe untergebracht, das umgebende Areal sowie das Bauwerk selbst ist aber nicht behindertengerecht. Auch das Personal ist mit der Situation unzufrieden und zudem wird auch noch gegen den ArbeitnehmerInnenschutz verstoßen. Die Personalvertretung und die eigenen Fachleute warnen vor dem Umzug in dieses Objekt – alles vergebens.
Die leitenden Beamten der MA 12 schlagen alle Vorschläge in den Wind und entscheiden klar gegen die Betroffenen. Und wie waren die Reaktionen der zuständigen PolitikerInnen? Haben sie versucht, dem Wüten der Beamten Einhalt zu gebieten, so wie es ihre Aufgabe als Volksvertreter ist?
Wo ist die Behindertenkommission geblieben? Hat sie wenigstens ihre warnende Stimme gegen diesen Unsinn erhoben, ist sie dem zynischen Treiben der Staatsdiener entgegengetreten?
Mitnichten. Entweder die PolitikerInnen hatten keine blasse Ahnung von dem, was hier vorgeht oder sie hüllten sich in vornehmes Schweigen. Und die Behindertenkommission, hat die wenigstens …? Ihre Hauptaufgabe ist zwar „die bewußte Eingliederung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen (= behinderten Menschen) in das städtische Leben“ (Eigendarstellung). Aber in diesem Fall hat sie das gemacht, was sie meistens macht und am besten kann: nichts.
Und die Stadt Wien hat nichts Wichtigeres zu tun gehabt, als möglichst viel Geld einzusparen – zu Lasten von behinderten Menschen und ihren Mitarbeitern. Aber sie muß das wohl auch, ist sie doch die drittreichste Region (von rund 200) der EU.