Auf einer Konferenz zum Europäischen Jahr der Chancengleichheit diskutieren Abgeordnete der sozialdemokratischen Fraktion im Europaparlament. Von kobinet-Korrespondent Franz Schmahl.
Auf einer Konferenz zum Europäischen Jahr der Chancengleichheit diskutieren Abgeordnete der sozialdemokratischen Fraktion im Europaparlament am 4. und 5. Juli 2007 in Brüssel zusammen mit etwa 150 Gästen über Aktivitäten gegen fortbestehende Ungleichheit und Diskriminierung.
Mitglieder von Menschenrechtskomitees und Sozialverbänden sind dazu in den Glaspalast an der Rue Wiertz gekommen ebenso wie Verantwortliche aus europäischen Institutionen, Experten von Nichtregierungsorganisationen und Behindertenverbänden. Vertreten sind all die Bevölkerungsgruppen, die heute noch alltäglicher Diskriminierung ausgesetzt sind.
Die Aktion der Sozialisten für eine gerechte und friedliche Gesellschaft soll zum Beispiel Bemühungen einschließen, behinderten Menschen gleiche Chancen in Ausbildung und Beruf zu sichern.
In der Diskussion über gleiche Rechte bei Beschäftigung und Aktivitäten gegen direkte und indirekte Diskriminierung wird morgen hier das Europäische Behindertenforum auftreten, das mit einer Unterschriftenaktion für eine umfassende europäische Antidiskriminierungsrichtlinie wirbt.
Ältere und behinderte Menschen haben nach Ansicht von 80 Prozent der Europäer schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt. So eine weiterhin aktuelle Umfrage, die EU-Sozialkommissar Vladimir Spidla auf dem Berliner „Gleichstellungsgipfel“ Anfang des Jahres vorgestellt hat. Demnach gaben acht von zehn befragten Bürgern der Europäischen Union an, dass ihrer Meinung nach Menschen ab 50 Jahren und Menschen mit Behinderungen bei der Beschäftigung oder bei Beförderungen benachteiligt werden.
Die Konferenz findet zu Beginn der portugiesischen Ratspräsidentschaft in der Europäischen Union statt, nachdem in der ersten Hälfte des Europäischen Jahrs der Chancengleichheit unter deutscher Ratspräsidentschaft kaum Impulse für die Umsetzung der darin proklamierten Ziele gesetzt wurden.
In der Öffentlichkeit wird dieses Jahr nicht oder viel zu wenig wahrgenommen. Dabei wäre energisches Handeln für Chancengleichheit dringend geboten. In der zweiten Halbzeit muss kräftig zugelegt werden. Verlängerung gibt es nicht.