Sozialministerium vergibt zum dritten Mal den WINTEC-Preis

BM Hartinger-Klein verlieh den Wirtschaftspreis für Inklusion durch Naturwissenschaften und Technik (WINTEC) an die drei besten eingereichten wissenschaftlichen Projekte aus Österreich

Beate Hartinger-Klein
Sozialministerium

Im Beisein von rund 80 geladenen Festgästen, Vertreterinnen und Vertreter der Menschen mit Behinderungen, Politik und Wirtschaft wurde am Donnerstag den 6. September 2018 im Marmorsaal des Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz unter der Moderation von Dr.in Liliane Roth-Rothenhorst der WINTEC verliehen.

Mit dem Wissenschaftspreis werden Projekte, die zum Abbau von Barrieren und zur Stärkung des Inklusionsgedankens beitragen, ausgezeichnet. Gesucht werden innovative wissenschaftliche Projekte, die zukunftsweisend für die Inklusion von Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft sind. Besondere Bedeutung bekommt in diesem Zusammenhang die Barrierefreiheit für mobilitätseingeschränkte Personen, aber auch der barrierefreie Zugang zu Informationen im Zeitalter der virtuellen Informationsgesellschaft.

„Es ist wichtig, dass mit dem WINTEC Innovationen gefördert und unterstützt werden, die die Welt auch für Menschen mit Behinderungen zugänglicher machen und damit eine inklusive Gesellschaft ermöglichen! Es gilt eine umfassende barrierefreie Teilhabe für Menschen mit Behinderungen sicherzustellen und hier kann die Wissenschaft einen entscheidenden Beitrag leisten“ ist Bundesministerin Mag.a Beate Hartinger-Klein überzeugt.

1. Platz für Lesehilfe „BrailleRing“ 

Der BrailleRing – eine innovative Lesehilfe für Sehbehinderte – überzeugte die Jury vor allem aufgrund der raschen Realisierbarkeit und dem hohen Nutzen für die betroffene Zielgruppe. Das erstplatzierte Projekt stammt von der ARGE TETRAGON, vertreten durch DI Michael Treml, BSc, DI Dominik Busse und DI Dr. Wolfgang L. Zagler. Beim BrailleRing werden gedruckte Textzeilen im Inneren eines rotierenden Ringes in der Blindenschrift „Braille“ dargestellt.

Während der Lesefinger im unteren Bereich aufliegt und die vorbeikommenden Zeichen ertastet, werden diese im oberen Bereich immer wieder neu gesetzt. So kann in einem sehr kompakten Gerät eine beliebig lange Zeile dargestellt werden. Aber auch die technischen und ökonomischen Aspekte überzeugten die Jury – seine Robustheit, Kompaktheit und die überaus geringen Produktionskosten sprachen eindeutig für das Siegerprojekt.

Innovative Sprach-, Mund- und Kopfsteuerungstechnik steigert Interaktionsmöglichkeiten

Den zweiten Platz erreichte das Team von FH-Prof.in DI.in (FH) Dr. in Mirjam Augstein, Stefan Schürz BSc und Helmut Friedl mit dem Projekt „WIFI“ (Welding Interaction in Future Industry). Vor allem die menschzentrierte Entwicklung alternativer Interaktionslösungen, die sowohl Menschen mit Tetraplegie bzw. Tetraparese, als auch industrielle Schweißerinnen und Schweißer bei ihren Arbeitsprozessen unterstützen sollen, überzeugte die Jury.

Diese beiden, auf den ersten Blick sehr unterschiedlich erscheinenden Zielgruppen verbinden viele Parallelen und damit auch potenzielle nachhaltige Synergieeffekte, die bisher kaum berücksichtigt und genutzt wurden. Unter laufender Einbindung beider Zielgruppen wurde im Projekt eine Sprachsteuerung für industrielle Schweißgeräte und als Ergänzung für die Mundsteuerung IntegraMouse Plus entwickelt.

Der im Projekt entwickelte Sprachgesteuerte Gamecontroller eröffnet der Zielgruppe neue Möglichkeiten, um gemeinsam mit Menschen mit oder ohne Behinderung Spaß zu haben, gegeneinander anzutreten und dabei Freiheit und Gleichberechtigung auszuleben. Auch trägt das Projekt zur Öffnung neuer (industrieller) Arbeitsfelder für Menschen mit Behinderungen bei.

PlayBionic: Bessere Prothesen-Steuerung mittels App

Drittplatzierter wurde das Projekt „PlayBionic“ von Cosima Prahm PhD.c, welches sich der Anpassungsschwierigkeit bei Prothesen annimmt. Ziel war es, die klassische Therapie mit einem spielbasierten Ansatz zu unterstützen. „PlayBionic“ besteht aus einer wissenschaftlichen Studie und der anschließenden Entwicklung der muskelgesteuerten, spielbasierten Trainings-App „MyoBeatz“, die auf den Erkenntnissen der Studie aufbaut. Es konnte gezeigt werden, dass spielerische Interventionen zu einer klinisch validierten Verbesserung der neuromuskulären Parameter beitragen und den Amputierten somit helfen, ihre Prothese besser steuern zu können.

„Ich möchte mich bei den Mitgliedern der Jury und insbesondere bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie ihren Betreuerinnen und Betreuern bedanken. Sie alle haben hervorragende, innovative Arbeit geleistet und ein Zeichen dafür gesetzt, wie Wissenschaft gedacht werden soll – nämlich als Unterstützung von Menschen in ihrer Individualität und Erleichterung des täglichen Lebens,“ so die Bundesministerin Hartinger-Klein abschließend.

Information zum WINTEC-Preis

Der WINTEC-Preis wurde 2018 bereits zum dritten Mal ausgeschrieben. Gesucht wurden innovative wissenschaftliche Projekte, die zum Abbau von Barrieren und zur Stärkung des Inklusionsgedankens beitragen. Dabei wird der Fokus auf Projekte gelegt, die geeignet sind, das gesellschaftliche Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung in der Gesellschaft zu fördern und damit die Inklusion voranzutreiben. Insgesamt wurde heuer ein Preisgeld von 18.000 Euro ausgeschüttet, der erste Platz  ist mit 10.000 Euro dotiert. Designt und gefertigt wurde der Preis vom Integrativen Betrieb „Team Styria GmbH“.

Detaillierte Informationen zum WINTEC und Fotos zur Veranstaltung finden Sie unter www.sozialministerium.at/wintec

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