Spanien: Mar y Sol bekommt Zertifikat für Barrierefreiheit

Das Mar y Sol auf Teneriffa erhält am 18. Jänner 2012 das höchste in Spanien zu vergebende Zertifikat für Barrierefreiheit.

Mar y Sol
Mar y Sol

Seit der Tübinger Dr. Hans-Joachim Fischer 1990 auf der kanarischen Insel das Kurhotel eröffnete, erlebten hier tausende von mobilitätseingeschränkten Menschen das Meer und die Sonne. Die erfolgreichen Bemühungen, um Erfordernisse eines barrierefreien Aufenthalts zu berücksichtigen, beeinflussten den ganzen Ort an der Südwestspitze der Insel.

Jetzt fand das Engagement des Gründers und seines Service-Personals allerhöchste Anerkennung des spanisches Staates. Dem Kurhotel, dem eine Physiotherapie und verschiedene Sportstätten angeschlossen sind, wird bescheinigt, alle Kriterien der Barrierefreiheit zu erfüllen. Die Verleihung des Zertifikats findet auf der größten spanischen Tourismusmesse in Madrid statt.

Das Hotel in Los Cristianos hat sich zu einem inoffiziellen – aber sehr effektiven – Treffpunkt des internationalen Erfahrungsaustausches „gemausert“, meint Ilja Seifert aus Erfahrung. Neben deutsch und spanisch hört man an, in und um den ganzjährig beheizten Pool (32 Grad Celsius) muntere englische, skandinavische, holländische und neuerdings auch russische Laute. Aber es finde sich stets eine gemeinsame Sprache.

Neben den „klassischen“ Erwartungen, die an ein solches drei-Sterne-Hotel gestellt werden können – gutes Essen, guter Service, gutes Wetter -, gibt es inzwischen auch Golf-, Basketball-, Rugby- und Boccia-Turniere, die selbstverständlich alle auch im Rollstuhl gespielt werden können. Für Golfer findet man eigens angefertigte Elektro-Rollstühle, mit denen man nicht nur über den Platz rollen, sondern auch aufstehen kann.

Als Vorsitzender des Allgemeinen Behindertenverbandes in Deutschland (ABiD) und als Bundestagsabgeordneter der Linken, der sich sowohl für Behinderten- als auch für Tourismuspolitik engagiert, findet Seifert es besonders bemerkenswert und auch für die deutsche Öffentlichkeit wichtig, dass von Dr. Fischers Hotel aus der ganze Ort (einschließlich der Strände, sehr vieler Restaurants und Geschäfte) weitgehend barrierefrei wurde.

„Ich jedenfalls freue mich, dass es diese Erholungsmöglichkeit gibt“, so Seifert. „Schön wäre es, wenn wir – die Behindertenbewegung – auch noch Möglichkeiten erkämpfen könnten, dieses Wärmeerlebnis auch solchen Menschen mit Behinderungen, die wenig Geld haben, von Zeit zu Zeit zu ermöglichen.“

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