Spatenstich für das nächste Heim in Salzburg

In einem Gebäudekomplex in der Salzburger Lexengasse werden in Zukunft 36 Menschen mit Behinderungen untergebracht. Ein Kommentar.

Lexengasse - Spatenstich Landesrat Schellhorn, Mayr
Heimat Österreich

Seit Sommer 2013 ist Dr. Heinrich Schellhorn Soziallandesrat in Salzburg und versucht als GRÜNER im Rahmen der Landesregierung Politik zu machen – auch für Menschen mit Behinderungen.

Nun mehr als ein Jahr im Amt fällt auf, dass bisher zwar schöne Worte gefunden werden, wenn es um Inklusion, Deinstitutionalisierung oder Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen geht. Doch im politischen Tagesgeschäft zeigt dies bisher wenig Auswirkung.

Heimbauprogramm läuft an

In den ersten Monaten seiner Amtszeit musste er sich mit der schon von der Vorgängerregierung (SPÖ-ÖVP) paktierten Totalrenovierung und dem Umbau des St.-Vinzenz-Heimes / Schernberg befassen, wo rund 170 (!) Menschen mit Behinderungen leben. Nach intensiver Diskussion wurde der Baubeschluss ein wenig verkleinert.

Begründet wird dies mit dem Ziel der Dezentralisierung, sprich behinderte Menschen in kleineren Einheiten unterzubringen.

Dass Soziallandesrat Schellhorn mit der Renovierung und den Kosten von rund 20 Millionen Euro nicht glücklich ist, wurde mehrfach geäußert. Im April 2014 gab es eine Enquete „Selbstbestimmtes Wohnen für alle Menschen mit Behinderungen„. Dort machte er klar, dass das Land Salzburg die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen umsetzen will.

Am 7. Oktober 2014 wurde nun der Spatenstich für das nächste Heim in Salzburg durchgeführt. Um Gesamtkosten von rund 5 Millionen Euro (Das Land Salzburg steuert 1,8 Millionen bei) wird ein Wohnheim und Tageszentrum erbaut, welches im April 2016 bezugsfertig sein soll.

Schellhorn: „Menschen mit Behinderungen wieder in die Mitte der Gesellschaft holen“

„Es ist unser Ziel, Menschen mit Behinderungen wieder in die Mitte der Gesellschaft zu holen“, wird Soziallandesrat Schellhorn in der Salzburger Landeskorrespondenz vom 7. Oktober 2014 zitiert. Dieser Spatenstich soll dafür zu einem Meilenstein werden, erfährt man weiters.

Das Großheim Schernberg wird etwas verkleinert. Ein wichtiger Teil dieses Konzeptes sei die Anlage in der Lexengasse, so Schellhorn in der Salzburger Landeskorrespondenz.

Abschließend hält er wörtlich fest: „Das ist Teil eines sinnvollen und am Ziel der Inklusion orientierten Gesamtkonzeptes. Die Anlage füllt eine Lücke im Angebot für die Stadt Salzburg und den Zentralraum.“

Fazit: 2 Heime und schöne Worte

Langsam wird man müde und verärgert, wenn man die schönen Worte von Inklusion und Umsetzung der Konvention in Salzburg immer und immer wieder lesen darf.

In der Realität ist dies völlig klassische Betreuungs- und Aussonderungspolitik, die sich hier zeigt. Sogar die Bildsprache ist sowas von von altbacken. Die Finanziers, Lokalpolitiker, die Bauträger und Betreiber des zukünftiges Heimes stehen auf einer Baustelle und halten Spaten.

Soll das die neue Behindertenpolitik der Grünen in Salzburg gewesen sein? „Natürlich nicht“, würde man nun erbost entgegnet bekommen.

Nur, worin konkret äußert sich denn eine neue Behindertenpolitik in Salzburg, die die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen umsetzen will?

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