Im Rahmen seines Amtsschwerpunktes "Soziales" stattete der Zweite Nationalratspräsident Dr. Michael Spindelegger heute, Mittwoch, der Aktion Leben Österreich einen Besuch ab.
Die Aktion Leben ist ein privater Verein, der sich seit mehr als 50 Jahren für den umfassenden Schutz menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod einsetzt. Dabei konzentriert sich die Organisation nicht nur auf die Schwangerenberatung und Hilfe für Schwangere in Notsituationen, sondern betreibt auch Bildungsarbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die sich etwa der kritischen Beobachtung biomedizinischer Forschung und Entwicklung (Klonen, Präimplantationsdiagnostik, Euthanasie…) widmet.
Der Zweite Nationalratspräsident zeigte sich heute im Gespräch mit Mitarbeiterinnen der Aktion Leben sehr interessiert an deren Tätigkeit und nahm einige politische Anregungen und Anstöße mit. Besonders begrüßt wurde seitens der Aktion Leben das Regierungsvorhaben, die Menschenwürde in die Verfassung aufzunehmen.
Die Vertreterinnen der Aktion Leben erkundigten sich außerdem über den Fortbestand der Bioethikkommission des Bundeskanzlers, die unter Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel eingerichtet worden war. Spindelegger versicherte, sich bezüglich deren Fortbestand unter dem nunmehrigen Bundeskanzler zu erkundigen und nahm die Anregung mit, dass bei deren Zusammensetzung nicht nur die Forschungseinrichtungen, sondern vor allem auch Behinderten- und Lebensschutzorganisationen eingebunden sein müssten.
Gerhard Lichtenauer,
05.02.2007, 20:59
@Ulli Boehm: Es handelt sich um eine Aussendung der ÖVP und auch wenn es von BIZEPS geschrieben wäre, ist die Erwähnung vom Vereinszweck der „Aktion Leben“ eine sachliche Information, die im Zusammenhang mit dem Artikel wichtig und journalistisch völlig legitim ist. Wie aus vielen Artikeln und Forumsbeiträgen erkennbar, sind Bioethik und Recht auf Leben, Themen, die nicht nur Menschen mit Behinderungen interessieren.
Dass Sie die Erwähnung der Ausrichtung dieser Lebensschutzorganisation als Verbreitung einer ideologischen Haltung kritisieren, legt eigentlich nahe, dass Sie selber möglicherweise eine Ideologie vertreten, die anderen Menschen die Meinungsfreiheit absprechen will – das sollten Sie gelegentlich überprüfen. Wie Sie einen Widerspruch zwischen Lebensschutz und Gleichstellungs- bzw. Selbstbestimmungsrechten ausmachen wollen, ist mir unerklärlich. Die Ermordung von Menschen – auch von Kindern vor der Geburt – ist die krasseste Verletzung von elementaren Menschenrechten, nämlich auch der Gleichstellungs- und Selbstbestimmungsrechte derer, die sich dazu nicht äußern können.
Ob in dieser Frage tatsächlich ein großer Unterschied zwischen den, Ihres Erachtens, als solche zu bezeichnenden Gleichstellungspolitikern und den ÖVP- Politikern besteht, wage ich zu bezweifeln: Die seit nun 33 Jahren, im Zusammenhang mit der Straffreistellung der vorgeburtlichen Kindestötung, innerhalb gewisser Fristen bzw. Bedingungen (sog. Fristenlösung), beschlossenen Begleitmaßnahmen wurden nie umgesetzt, auch nicht in den letzten sechs Jahren konservativer Regierung. Der Slogan „helfen statt strafen“ ist nur Heuchelei.
ulli boehm,
05.02.2007, 15:18
Auf der bizeps-homepage, die sich sonst durch informationen zur unterstützung von selbstbestimmungsrechten verschiedenster gruppen auszeichnet, formulierungen wie den „schutz menschlichen lebens von der empfängnis …“ zu lesen, finde ich sehr überraschend und enttäuschend. Hier wird – scheinbar beiläufig – eine ideologische haltung verbreitet, die zumindest meines erachtens nach im gegensatz zu gleichstellungspolitiken stehen. immerhin zeigt es deutlich, wie die övp zu abtreibung steht.