Stubenvoll eröffnet Dienstag Workshop der "Demokratiewerkstatt für Menschen mit Lernbehinderung" im Parlament

„Wir müssen Mitbestimmungsmöglichkeiten von Menschen mit Behinderungen noch stärker fördern“, sagte heute Prof. Erika Stubenvoll, zweite Landtagspräsidentin und Vorsitzende der gemeinderätlichen Behindertenkommission, anlässlich des „Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen“ am 3. Dezember und anlässlich der Präsentation des Workshop der „Demokratiewerkstatt für Menschen mit Lernbehinderung“ im Parlament.
„In den Einrichtungen, Organisationen, Dachverbänden, aber auch in der Politik selbst: Die Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen in jene Angelegenheiten, die sie betreffen, soll keine Ausnahme darstellen, sondern eine Selbstverständlichkeit werden!“
Die Stadt Wien setze bereits seit Jahren auf eine umfassende Unterstützung behinderter Menschen mit einem individuellen Angebotsmix, „da die Bedürfnisse der Betroffenen äußerst heterogen sind“, unterstrich Stubenvoll. „Deshalb werden die Angebote in Wien auch kontinuierlich evaluiert und den Bedürfnissen der Menschen
angepasst.“ Das Angebot der Stadt umfasse unter anderem teil- und vollbetreutes Wohnen, Fahrtendienste wie Regel- und Freizeitfahrtendienste, Mobilitätstraining, eine Vielzahl persönlicher Heil- und Hilfsmittel sowie Beschäftigungstherapie und Arbeitsintegration.
„Die jährliche Investition der Stadt Wien in diesem Bereich beträgt rund 180 Millionen Euro“, betonte Stubenvoll. „Das jüngste Angebot ist die Pflegegeldergänzungsleistung für Persönliche Assistenz: Behinderte Menschen können sich damit eine persönliche Assistenz für die Alltagsbewältigung finanzieren!“ Schwerpunkte der nächsten Zeit seien neben der Arbeitsintegration mit speziellen Jobprojekten vor allem auch Verbesserungen der Barrierefreiheit in der Stadt.
„Wir haben viele Fortschritte im gesellschaftlichen Umgang mit Menschen mit Behinderung gemacht“, unterstrich Stubenvoll. „Es ist ein wichtiges und gutes Signal, dass die Veranstaltung „Demokratiewerkstatt für Menschen mit Lernbehinderung“ im Parlament stattfinden kann. Denn hier werden im Nationalrat und im Bundesrat viele gesetzliche Grundlagen beschlossen, die auch Menschen mit Lernbehinderungen betreffen. Etwa das Bundesbehindertengleichstellungsgesetz, das einen zwar sicherlich verbesserungswürdigen, aber trotzdem wichtigen Schritt zu mehr Gleichberechtigung darstellt.“
„Ich wünsche mir, dass die Forderungen, die bei dieser Veranstaltung im Parlament präsentiert werden, nicht nur bei den BehindertensprecherInnen der Parlamentsparteien, sondern bei allen PolitkerInnen auf offene Ohren stoßen!“ schloss Stubenvoll.