SPÖ-Vettermann: Die Stadt Wien übernimmt Verantwortung gegenüber den Heimopfern

Drei Studien beauftragt - Ergebnisse werden öffentlich präsentiert, 31,5 Mio. für Opferschutzgremium, Überwachung und effiziente Kontrolle der modernen Jugendwohlfahrt

Endbericht Untersuchungskommission Wilhelminenberg
Untersuchungskommission Wilhelminenberg

„Die Stadt Wien hat beispielhaft vorgezeigt, wie eine seriöse Aufarbeitung der tragischen und durch nichts zu rechtfertigenden Vorkommnisse stattfinden kann. Dazu setzte sie auf drei Säulen: Aufklärung, Entschädigung und dies in Zukunft nie mehr geschehen lassen“, so der Vorsitzende des Wiener Bildungs- und Jugendausschusses, SPÖ-Gemeinderat Heinz Vettermann anlässlich der heutigen Präsentation des Abschlussberichtes der Wilhelminenberg-Kommission.

Die Stadt Wien sei sich ihrer Verantwortung den Opfern gegenüber vollends bewusst. „Bürgermeister Häupl entschuldigte sich bereits für die unvorstellbaren Gräueltaten, denen damalige Kinder der Jugendwohlfahrt ausgesetzt waren. Jugendstadtrat Christian Oxonitsch entschuldigte sich erst heute Vormittag erneut im Rahmen der Präsentation des Endberichts der Wilhelminenbergkommission unter der Leitung von Dr. Barbara Helige“, so der SPÖ-Gemeinderat.

Studien um Verbrechen ans Tageslicht zu bringen

Die Stadt Wien gab mehrere Studien in Auftrag. Die Ergebnisse der HistorikerInnenkommission unter der Leitung von Univ. Prof. Dr. Reinhard Sieder, die vor einem Jahr veröffentlicht wurde ist online abrufbar.

Die heute präsentierte Studie von Dr. Barbara Helige ist online abrufbar. Für kommende Woche ist die Präsentation der Pflegeelternstudie des FH Campus unter der Leitung von Elisabeth Raab-Steiner angekündigt. „All dies dient der Transparenz und der Aufklärung. Von Vertuschung kann nicht die Rede sein“, so SPÖ-Vettermann.

31,5 Mio. Euro um Opfern zu helfen

„Als zweite unmittelbare Reaktion auf die schweren Vorwürfe gegen die Wiener Jugendwohlfahrt zwischen den 50er und den 70er Jahren beauftragte die Stadt Wien das Opferschutzgremium allen Geschädigten zu helfen. Da die Strafbarkeit der Verbrechen zum großen Teil verjährt ist, orientierte sich die Stadt an aktuell gängigen Entschädigungszahlungen der Gerichte und beschloss 31,5 Mio. Euro als Hilfe für die Heimopfer. 1.713 Personen nahmen diese Hilfeleistungen in Form von therapeutischen Einheiten und/oder finanziellen Unterstützung an“, so SP-Vettermann weiter.

Moderne Kontrolleinrichtungen um eine Wiederholung zu verhindern

„Außerdem wurden alle Großheime geschlossen. Kinder der modernen Jugendwohlfahrt leben in Wohngemeinschaften zu acht Personen. Sie gehen in öffentliche Schulen und besuchen praktische Ärzte, wenn sie krank sind. Die geschlossenen Systeme, die den Missbrauch in der Vergangenheit begünstigt haben, wurden aufgebrochen und Peter Sarto wurde als Jungendombudsmann damit beauftragt, Ansprechperson für Beschwerden und Anliegen der Kinder der Jugendwohlfahrt zu sein“, unterstrich der SPÖ-Mandatar. Darüber hinaus gebe es eine Vielzahl weiterer Kontrollinstanzen die verhindern sollen, dass sich Vergleichbares in der Geschichte wiederhole. Dies sei oberstes Ziel und oft artikulierter Wunsch aller Opfer.

„Trotzdem darf die moderne Jugendwohlfahrt nie aufhören sich weiterzuentwickeln, selbst zu hinterfragen und zu kontrollieren. Derartige Verbrechen an Kindern dürfen nie wieder passieren“, so SPÖ-Vettermann abschließend.

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