Was bisher als Slogan besorgter und präventionsbewußter Unfallchirurgen galt ist jetzt Realität geworden.
Mit einem Federstrich hat der Präsident des Grazer Fußballvereins Sturm, Hannes Kartnig, sämtliche Rollstuhlfahrer bei den kommenden Champions-League-Spielen aus dem Stadion eliminiert.
Eine Zusatztribüne, an jener Stelle, an der sonst die Rollstuhlplätze sind hat diesen den Garaus gemacht. Kartnig verweist darauf, daß Rollstuhlfahrer immer freien Eintritt hätten.
Die ÖAR protestiert gegen diese entwürdigende Behandlung. „Es kann nicht angehen, daß die falsche Tarifpolitik des Vereins den Betroffenen nun auf den Kopf fällt“, sagt Andreas Oechsner, Pressesprecher der ÖAR Die Interessensvertretung habe stets dafür plädiert, daß Veranstaltungsstätten barrierefrei für alle zugänglich sein müssen.
Wenn Veranstalter Sondertarife anbieten ist das ihre freie Entscheidung und darf später nicht dazu verwendet werden, behinderte Menschen auszuschließen. „Kartnigs Politikverständnis – er tritt immerhin verfassungsmäßig garantierte Bürgerrechte mit Füßen – ist im Gegensatz zu seinem Fußball-Club letztklassig“ so Oechsner.
Die Dachorganisation der Österreichischen Behindertenverbände wird den Ausgang der Auseinandersetzung ums Grazer-Stadion weiterbeobachten.