Staatssekretärin Silhavy: Barrierefreies Internet muss zur Selbstverständlichkeit werden!

Seit 1. Jänner 2008 gibt es die gesetzliche Verpflichtung, dass behördliche Internetauftritte barrierefrei zugänglich sein müssen. Internetseiten müssen seither den internationalen Standards der barrierefreien Web-Zugänglichkeit entsprechen.

Heidrun Silhavy
Harald Minnich/HBF

„Eine barrierefreie Gestaltung der öffentlichen Internetangebote hat für das Bundeskanzleramt einen sehr hohen Stellenwert“, sagte Silhavy. Hier arbeitet man bereits seit langem daran Internetauftritte barrierefrei zugänglich zu machen. Diese Arbeit wird als laufender Prozess betrachtet und ist z.B. eng mit einer nutzerfreundlichen Gestaltung von Webauftritten verzahnt. „Verwaltungsleistungen im Internet sind so zu gestalten, dass sie für alle Menschen einfach, schnell und komfortabel zugänglich sind – das ist unser Ziel“, betonte die Staatssekretärin.

Das Bundeskanzleramt ist durch dieses intensive Engagement auch Vorreiter in Sachen Barrierefreiheit im Internet. Dafür gab es schon mehrere Auszeichnungen und auch positive Rückmeldungen wie jene eines sehbehinderten Nutzers über die neu überarbeitete Seite des Rechtsinformationssystems: „Ich hatte das alte System sehr selten genützt, weil es regelmäßig ein relativ großer Aufwand war, bis man beim gewünschten Ergebnis ankam. …Ich muss festhalten, dass ich … von der neuen Oberfläche des RIS begeistert bin! … .“

Leider erfüllen noch nicht alle Internetauftritte der öffentlichen Verwaltung die Kriterien der Barrierefreiheit, insbesondere auf Gemeindeebene. Sanktionen hält die Staatssekretärin nicht für zielführend. „Viel wichtiger sind Aufklärungsarbeit und Unterstützungsangebote“, so Silhavy.

Dazu verweist die Staatssekretärin auf die „Erhebung Barrierefreiheit 2007“, mit der bei allen Internetseiten der Bundesministerien der aktuelle Stand der Barrierefreiheit erhoben wurde und in der Folge Verbesserungsvorschläge gemacht wurden. So veranstaltete das Bundeskanzleramt bereits Ende November in Kooperation mit dem Sozialministerium einen Informationstag zur Barrierefreiheit, um insbesondere auch Unternehmen für die Möglichkeiten barrierefreier Internetangebote zu sensibilisieren.

Weiters wurden für die Internet-Verantwortlichen der öffentlichen Verwaltung Kurse auf der Verwaltungsakademie ins Leben gerufen, die sich mit dem Thema barrierefreies Internet beschäftigen. Die Kurse waren im vergangenen Jahre so schnell ausgebucht, dass für Jänner und Februar bereits neue Termine fixiert wurden.

„Die Erfüllung gesetzlicher Anforderungen ist ein wichtiger Schritt, aber es geht um noch viel mehr – nämlich um Chancengleichheit in der Gesellschaft. Barrierefreies Internet muss zu einer Selbstverständlichkeit in allen Bereichen und auf allen Ebenen werden“, forderte die Staatssekretärin.

Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

0 Kommentare

  • ** Sanktionen hält die Staatssekretärin nicht für zielführend. **

    Da bin ich aber anderer Meinung. Wenn eine Webseite des öffentlichen Dienstes angeboten wird, dann hat sie barrierefrei zu sein und daran gibts nichts zu rütteln. Weigern sich Geldgeber und Behörde, so gibts schlichtweg keine Seite.

    Wenn ein Unternehmen seine Dienstleistung oder Produkt übers Web verkaufen oder bewerben möchte, so muss er sich im Klaren sein, dass er finanzielle Einbußen hat, wenn seine Plattform nicht barrierefrei ist.

    Ähnlich funktioniert es mit Behördenseiten. Behörden „verkaufen“ mittels Steuergelder Informationen. Es sind also unsere Gelder, mit denen wir solche Projekte mitfinanzieren und als Kunde/Bürger habe ich das Recht mich auch zu beschweren, wenn das Ergebnis nicht meinen Erwartungen entspricht.

    Jürgen Wecke schrieb:
    „Ich meine das ist etwas zu einseitig, denn die Barrierefreiheit der gesamten Umwelt muß zur Selbstverständlichkeit werden!“

    Wenn jemand nicht ausser Haus kann, so ist das Internet die einzige Möglichkeit zu kommunizieren. Heute geht kaum noch ein Geschäft ohne Internet. Egal ob wir online Zeitung lesen, Musik hören, mit Freunden plaudern, Geschäfte abwickeln, Aufträge erledigen, Einkaufen, Kinokarten vorbestellen oder Online-Banking etc.

    Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen …

  • Ich meine das ist etwas zu einseitig, denn die Barrierefreiheit der gesamten Umwelt muß zur Selbstverständlichkeit werden!