Stephansplatz im Fokus: Totalsperre statt zweitem U-Bahn-Aufzug entfacht neue Diskussionen
BIZEPS hat in den letzten 10 Jahren mehrfach über die Forderung nach einem zweiten Aufzug an der U-Bahn-Station Stephansplatz berichtet. …
Dieser wurde am 13. März 2017 um 11 Uhr mit einer Pressekonferenz gegeben.
Anwesend waren nicht nur Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (GRÜNE), sondern auch Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP), MA-28- Dienststellenleiter Bernhard Engleder und Dompfarrer Toni Faber.
„Endlich ist es so weit: Heuer wird der Stephansplatz wieder in den Zustand versetzt, der ihm gebührt. Der Stephansplatz mit dem Stephansdom ist das Herz unserer Stadt und das Bild, das auch viele Touristinnen und Touristen mit nach Hause nehmen. Ich bin froh, dass wir dieses Großprojekt jetzt angehen können und dem Stephansplatz ein neues, angemessenes Antlitz geben können“, so Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou, in einer Presseaussendung anlässlich des Baustarts der Sanierungsmaßnahmen am Stephansplatz.
Einige können sich den Worten der Vizebürgermeisterin wohl nicht anschließen. All jene, die sich für den dringend notwendigen zweiten Lift am Stephansplatz eingesetzt haben, wurden nämlich bei diesem Bauvorhaben schlicht und einfach übergangen. Seit einiger Zeit steht nun schon fest, dass der zweite Lift in diesem Bauprojekt derzeit nicht gebaut wird. Die Wiener Linien setzen anscheinend andere Prioritäten als Barrierefreiheit.
Zwar fehlt angeblich das Geld für den zweiten Lift, dafür sind, wie in einem Artikel von BIZEPS berichtet, ca. 5 Millionen Euro für Eröffnungsfeiern, ein Verkehrsmuseum und Informationsmaterial vorhanden. Dieses Verhalten ist für die Liftbefürworterinnen und Liftbefürworter ein Schlag ins Gesicht. NEOS-Sozialsprecherin Bettina Emmerling bezeichnet das Verhalten der Stadtregierung als nicht nachvollziehbar.

Die Stadtregierung zieht sich aus der Affäre und vertröstet mal wieder. Von BIZEPS auf den zweiten versprochenen Lift angesprochen, äußerte Vassilakou, dies sei eine Entscheidung der Wiener Linien.
Die Möglichkeit der Stadtregierung, in manchen Belangen auf die Wiener Linien Druck auszuüben, sei seit der Privatisierung der Wiener Stadtbetriebe begrenzt. Auch sie räumt übrigens ein: „Das ist sehr schade, dass jetzt der Lift nicht gebaut wird. Es wäre die Gelegenheit gewesen.“ Vassilakou ist sich aber sicher, dass der Lift noch kommen, und dass dafür sogar der 10-jährige Baustopp aufgehoben wird.
Wir fragen uns, was die Wiener Linien und die Landesregierung dazu bringen könnte, ihre Zusage einzuhalten und ihre Meinung in den nächsten Jahren zu ändern. Für die Volksanwaltschaft stellt das Verweigern eines zweiten Lifts einen Missstand dar, der ÖVP-Bezirksvorsteher Markus Figl setzt sich vehement für einen Lift ein.
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