Statements der Behindertensprecher der SPÖ, Mag. Christine Lapp

Anlässlich der Sendung von Freak-Radio, aufgezeichnet am 5.2.2003 zum Thema Pflegescheck statt freie Wahl der Assistenz.

Christine Lapp
SPÖ

Freak-Radio: Wird behinderungsbedingter Mehraufwand künftig überhaupt noch finanziert?

Christine Lapp:Wir wollen, dass das Pflegegeld so bleibt wie bisher. Ganz wichtig ist uns, dass man sich die Valorisierung anschaut, die schon seit mehreren Jahren nicht erfolgt ist. Wesentlich und wichtig ist auch, wie die Angehörigen unterstützt werden können, dass sie also Urlaub von der Pflege machen können, dass eine bessere Koordination zwischen sozialen Diensten und Angehörigen erfolgt, dass die Qualität bei der Pflege gesichert wird, dass die Angehörigen verstärkt Tipps und Tricks bekommen. Wesentlich bei der Pflege von älteren Menschen ist eine einheitliche österreichische Ausbildung.

Freak-Radio: Trennung zwischen behinderten und alten Menschen?

Christine Lapp: Ich sehe das so, dass es natürlich unterschiedliche Ansprüche ans Pflegegeld gibt, nämlich die von behinderten Menschen und die von älteren pflegebedürftigen Menschen. Behinderte Menschen ? das können auch behinderte Kinder sein, da gibt es jetzt auch Verbesserungen ? bei ihnen ist die Selbstbestimmung über das Pflegegeld sehr wichtig. Da wird es sicher notwendig sein, dass man da über die Weiterversicherung nachdenkt, dass sich pflegende Angehörige weiterversichern können. Ein Vorschlag ist auch, dass auch eine Selbstversicherung bei Pflege möglich ist und bei älteren pflegebedürftigen Menschen würde meiner Meinung nach sehr wesentlich sein, die Qualität der Pflege zu sichern und auch die Unterstützung für die Angehörigen. Es gibt ungefähr 70.000 Angehörige in Österreich, die leisten sehr wertvolle Arbeit. Ich denke, die müssen auch mehr ins Zentrum der Überlegungen kommen.

Freak-Radio: Werden Angehörige auch weiterhin das Pflegegeld bekommen können?

Christine Lapp: Wie es bisher war: Wenn sie eine Leistung dafür brauchen oder wenn sie eine Weiterversicherung brauchen… Sie sprechen da die Diskussion um den Pflegescheck an: Da ist von Seiten meiner Partei davon gesprochen worden, das hat aber nichts mit dem Pflegegeld zu tun, sondern mit dem Dienstleistungsscheck, also wie schaut das aus, wenn sehr viele Menschen in Österreichs Haushalten putzen, Kinder betreuen, etc. …? Diese sollten auch eine sozialversicherungsrechtliche Absicherung haben.

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