Stimmen zur Sterbehilfediskussion

In der letzten Ausgabe von BIZEPS-INFO konnte Dr. Heide Schmidt Pro-Argumente bringen.

Sterbehilfe
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Diesmal einige ausgewählte Stimmen von GegnerInnen. Die Klubobleute von SPÖ und ÖVP, Dr. Peter Kostelka und Dr. Andreas Khol, haben der Forderung nach Legalisierung der aktiven Sterbehilfe eine klare Absage erteilt.

Auch der Wiener SPÖ-Gesundheitsstadtrat Dr. Sepp Rieder betont „man muß den Anfängen wehren“. Er begründet sein „klares Nein zur Sterbehilfe“ und sein „eindeutiges Ja zur Sterbebegleitung“ damit, daß „ein Euthanasie-Gesetz bestimmte Menschen als lebensunwert einstufen“ würde.

Prof. Johannes Poigenfürst (AUVA) meint zum Manifest zur Sterbehilfe: Es „öffnet unter dem Vorwand der freiwilligen Tötung auch der unfreiwilligen Tötung der Kranken, Alten und Behinderten … wieder Tür und Tor.“

Für den ÖVP Abgeordneten Dr. Erwin Rasinger ist sich Schmidt nicht bewußt, welchen Dammbruch sie mit ihren Vorschlägen auslöse. In Holland, wo Sterbehilfe erlaubt ist „sterben 40 Prozent aller geistig Behinderten durch die Hand des Arztes. Das ist Wahnsinn, das ist Euthanasie.“

Für die Ärztin und SPÖ-Abgeordnete Dr. Elisabeth Pittermann ist Sterbehilfe „völlig unnötig. Leben hat auf jedem Niveau seinen Wert.“

„Nach dem Schrecken des Dritten Reiches und der noch immer unaufgearbeiteten Geschichte der medizinischen Versuche und des Mordens in den Spitälern darf an einem Verbot der Sterbehilfe nicht gerüttelt werden“. So die grüne Behindertensprecherin Theresia Haildmayr.

„Aktive Sterbehilfe überschreitet jedoch in unseren Augen eindeutig die ethische Demarkationslinie – gerade in einem Land wie Österreich, in dem es noch vor einer Generation Euthanasie gegeben hat“, betonte SPÖ-Behindertensprecher Mag. Walter Guggenberger.

„Ein Nein ohne Ausnahmefälle zur aktiven Sterbehilfe“ fordert der Gesundheitssprecher der ÖVP, Dr. Günther Leiner.

Für den FP-Justizsprecher, Dr. Harald Ofner, ist sie „aus ethischen Gründen“ nicht denkbar, aber auch „wegen der Gefahr des Mißbrauches.“

Der Kärntner Diözesanbischof Egon Kapellari warnt, wer ein Recht auf aktive Sterbehilfe fordere, schaffe einen „gesellschaftlichen Druck“ zum Selbstmord kranker oder behinderter Menschen.

Die Lebenshilfe Österreich tritt klar und unmißverständlich gegen jede Art der „Aktiven Sterbehilfe“ und der „Passiven Euthanasie“, insbesonders bei Menschen, die einer Einwilligung nicht fähig sind, ein.

Ein striktes Nein zur Sterbehilfe formuliert Ärztekammerpräsident Michael Neumann. „Eine aktive Aktion zu setzen, bei der ein lebender Mensch stirbt, ist Mord.“ Neumann unterstreicht seine Argumente gegen die Sterbehilfe mit Daten: Die Studie einer US-Mayo-Klinik hat ergeben, daß jede zweite Prognose in solchen Fällen falsch ist. Das heißt, die Hälfte der PatientInnen erholte sich, obwohl Ärzte prophezeit hatten, daß sie nie mehr ohne Beatmungsmaschine leben könnten. Ein vorzeitiges Abschalten wäre daher nicht zu verantworten, glaubt der Pulmologe.

Abschließend ein Zitat des deutschen Soziologen Prof. Gronemeyer: „Viele alte und kranke Menschen würden sich verpflichtet fühlen, ´freiwillig´ aus einer Welt zu gehen, die sie als teuer und lästig empfindet. Sie würden die Erwartungen in den Gesichtern der anderen ablesen, doch endlich das Feld zu räumen. Nein, Euthanasie kann niemals eine Lösung sein. Was wir brauchen, das sind Reformen, nicht Tötungsprogramme.“

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