Buchpräsentation und Diskussion am Donnerstag, 31. Mai, 19:00, im Depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien
Wehrmachtsdeserteure, die sich weigerten in Hitlers Vernichtungsfeldzug mitzumarschieren, blieben in der Nachkriegsgesellschaft unbedankt und wurden mit dem Vorwurf des „Kameraden- und Vaterlandsverrates konfrontiert. Erst in den 1990er Jahren forderten und erreichten VertreterInnen aus Wissenschaft, Politik und Medien letztlich die Entkriminalisierung und gesetzliche Rehabilitierung.
Wie konnten die Akteure überhaupt den notwendigen Druck erzeugen, um tatsächlich Bewegung in die vergangenheitspolitische Landschaft zu bringen? Wie in Hannes Metzlers vergleichender Analyse deutlich wird, müssen diese Fragen für Deutschland und Österreich sehr unterschiedlich beantwortet werden.
Es diskutieren
- Ludwig Baumann, Wehrmachtsdeserteur und Vorsitzender Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz e. V., Bremen
- Albrecht Kirschner, Historiker, Marburg/Lahn
- Hannes Metzler, Politikwissenschaftler, Wien
- Terezija Stoisits, Abgeordnete zum Nationalrat, Wien
- Moderation: Christa Ehrmann-Hämmerle, Historikerin, Wien
Metzler, Hannes: Ehrlos für immer? Die Rehabilitierung der Wehrmachtsdeserteure in Deutschland und Österreich. Wien: Mandelbaum 2007