Stop-Schilder in der Schulintegration müssen beseitigt werden

I:Ö setzt neuen Impuls durch schulpolitische Tage "ungehindert behindert"

Integration:Österreich
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Von 17.-20.10.2001 hat Integration:Österreich, eine Initiative von Eltern behinderter Kinder im Parlament und den Ministerien mit Bundes- und LandespolitikerInnen, den BeamtInnen verschiedener Ressorts, Lehrkräfte und SchulvertreterInnen über die Weiterführung der Integration ab der 8. Schulstufe beraten und argumentiert.

Im Frühjahr hat BM Gehrer einen Gesetzesentwurf zur Weiterführung schulischer Integration ausschließlich im Polytechnikum vorgelegt und ist damit auf Grund der Widerstände der Opposition, von ElternvertreterInnen und PädagogInnen zu Recht gescheitert. Um den Stillstand in der Integrationsdebatte zu beenden hat I:Ö schulpolitische Tage organisiert und damit eine neue Diskussion über die Weiterentwicklung der Schulintegration entfacht.

„Die Kinder aus den Integrationsklassen stehen derzeit vor verschlossenen Türen, obwohl allen Verantwortlichen bewusst ist, dass die beruflichen Chancen dieser Kinder durch eine integrative Bildung erheblich gesteigert wird“, stellt Maria Brandl nach diesen intensiven 4 Tagen fest.

Zwischen der Schulintegration und allen Bemühungen der Integration am Arbeitsmarkt, wie zum Beispiel der Beschäftigungsoffensive der Bundesregierung, klafft ein riesiges Loch. Es entsteht durch den Ausschluss der behinderten Jugendlichen von weiterführenden und berufsbildenden Schulen. „Dass ist doch absurd“, kommentiert Maria Brandl (Vorsitzende von I:Ö) diesen Zustand, der es vielen Eltern äußerst erschwert, mit ihren Jugendlichen mit Behinderung berufliche Perspektiven zu entwickeln.

I:Ö verlangte die Einberufung einer ministeriellen Arbeitsgruppe zwischen den zuständigen Ministerien und unter Einbeziehung der Bildungs- und BehindertensprecherInnen aller Parteien und Sozialpartner sowie der Elterninitiative und PädagogInnen. Noch heuer muss eine parlamentarische Enquete und eine rasche Umsetzung des Katalogs an Maßnahmen zur Qualitätssicherung, die von I:Ö gemeinsam mit ExpertInnen aus ganz Österreich ausgearbeitet wurden, realisiert werden. GF Maria Rauch-Kallat (ÖVP), Abg. Dr. Antoni (SPÖ) und Abg. Dieter Brosz (Grüne) sagten Ihre Bereitschaft zur Teilnahme zu. Von Fr. BM Gehrer wird in den nächsten Tagen die Stellungnahme zur Installierung dieser erwartet.

Maria Brandl, selbst Mutter eines behinderten Kindes, appelliert an die politischen Verantwortlichen, das Rad der schulischen Integration nicht zurück zu drehen, indem z.B. SPZ-LeiterInnen zu Maßnahmen gezwungen werden, die sie pädagogisch absolut nicht verantworten können. So kommt es vor, dass eine Klasse nur dann genehmigt wird, wenn 7 behinderte Kinder vorhanden sind, oder dass drei LehrerInnen sich die Aufgabe einer/s SonderpädagogIn teilen müssen. „Wir dürfen Diskriminierungen behinderter Menschen einfach nicht zulassen. Die Stopschilder müssen weg, damit sich unser Schulsystem im Interesse aller Kinder weiterentwickeln kann,“ resümiert Maria Brandl.

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