Streit um Finanzierung von Lehrpersonal

Tausende Lehrerinnen und Lehrer gehen in Frühpension - für Zehntausende Schülerinnen und Schüler bedeutet das, von einem Tag auf den anderen neues Lehrpersonal zu haben.

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Mit 1. Dezember gehen alleine in Wien über 700 Pflichtschullehrer in Frühpension. Ein Großteil der Posten soll nicht nachbesetzt werden. Der Grund dafür: Die Stadt Wien hat in den vergangenen Jahren den durch den Finanzausgleich vorgegebenen Stellenplan für Landeslehrer überzogen. Viele Schüler werden ihre neuen Lehrer Montag früh überhaupt zum ersten Mal zu Gesicht bekommen.

Die Tageszeitung STANDARD interviewte Wiens Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl und fragte Sie: „Da wirft Ihnen Bundesministerin Gehrer vor, Sie wüssten seit dem Finanzausgleich, dass Sie 700 Lehrer zu viel haben, die nicht nachbesetzt werden.“

„Wir verhandeln die ganze Zeit mit dem Bund, weil die Bereiche Integration, ganztägige Schulformen oder muttersprachlicher Zusatzunterricht im Finanzausgleich nicht vorkommen. Daher fordern wir Zusatzlehrer. Wien hat 626 Integrationsklassen, andere Bundesländer haben 20, Wien hat 1398 Ganztagsgruppen, der Rest Österreichs 57, wir brauchen mehr Lehrer.“ beklagt Brandsteidl und versichert trotzdem für Montag: „Jede Klasse hat Lehrer, alle Integrationsklassen werden weitergeführt, alle bilingualen auch.“

Die Wiener Grünen forderten Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) auf, bei der Landeshauptleute-Konferenz am Montag darauf zu drängen, jenen Teil des Finanzausgleiches, der die Kostenverteilung für die Landeslehrer regelt, wieder aufzuschnüren. Denkbar sei auch ein Rechtsstreit mit dem Bund.

Die Wiener Grünen werden auch einen Sonderlandtag zum Lehrer-Abbau in den Pflichtschulen einberufen. In jedem Fall müssten die pensionierten Lehrer nachbesetzt werden, so die Grünen. Notfalls müsse Wien selber „Geld in die Hand nehmen“ und Lehrerinnen und Lehrer bezahlen.

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