Stubenvoll: Gesellschaftliche und berufliche Integration

"Trotz zahlreicher, positiver Initiativen dürfen wir uns allerdings nicht auf dem bisher Erreichten ausruhen"

Erika Stubenvoll
Simonis

Auf die intensiven Bemühungen der Stadt Wien zur Verbesserung der Lebensqualität behinderter Menschen wies heute, Mittwoch, die Vorsitzende der Behindertenkommission des Wiener Gemeinderates, Dritte Landtagspräsidentin Prof. Erika Stubenvoll, anläßlich des morgigen „Europäischen Tages der Behinderten“ hin.

„Trotz zahlreicher, positiver Initiativen dürfen wir uns allerdings nicht auf dem bisher Erreichten ausruhen, sondern müssen auch in Zukunft daran arbeiten, die gesellschaftliche und berufliche Integration Behinderter noch weiter zu optimieren. Behinderte Menschen haben ein Recht darauf, daß die von der Politik formulierten Zielsetzungen auch tatsächlich umgesetzt werden“, betonte Stubenvoll gegenüber dem Pressedienst der SPÖ Wien.

Als einen der größten Erfolge für Behinderte der vergangenen Zeit bezeichnete Stubenvoll die im November fixierte Einrichtung einer Gehörlosenambulanz im Spital der Barmherzigen Brüder, die für gehörlose oder sprachbehinderte Menschen eine wesentliche Erleichterung bei Arztbesuchen bedeute.

In diesem Zusammenhang sprach sich Stubenvoll auch für die Anerkennung der Gebärdensprache aus. Gleichzeitig begrüßte die Vorsitzende der Behindertenkommission auch die Tatsache, daß seit Herbst dieses Jahres nicht mehr nur für einen Teil, sondern für alle blinden und hochgradig sehbehinderten Menschen Freifahrt auf den Wiener Linien gilt.

Eine weitere wesentliche Maßnahme stelle zudem der im Juni dieses Jahres beschlossene Antrag auf verstärkte behindertengerechte Adaptierung von Arbeitsstätten in Magistratsdienststellen dar. Damit sei ein weiterer wichtiger Schritt zur Integration von Behinderten in die Arbeitswelt geleistet worden, unterstrich Stubenvoll.

Insgesamt sei es notwendig, auf dem Arbeitsmarkt verstärkte Initiativen zu setzen. Eine Hoffnung sei hier auch die Lockerung des Behinderteneinstellungsgesetzes, von der sich Stubenvoll erwartet, daß nunmehr mehr Unternehmer bereit sein werden, behinderten Menschen einen Arbeitsplatz zu bieten.

„Behinderte brauchen eine Chance am Arbeitsmarkt. Die Wirtschaft trägt hier besondere Verantwortung und ist aufgefordert, ihren entsprechenden Beitrag zur Eingliederung Behinderter in die Arbeitswelt zu leisten, zumal gerade behinderte Menschen oftmals hochqualifizierte Arbeit erbringen“, betonte Stubenvoll. Stubenvoll hob in diesem Zusammenhang auch die Einrichtung der „Initiative Arbeit“ seitens der Stadt Wien hervor, die zum Ziel habe, durch eine Vernetzung beruflicher Ressourcen Behinderten größtmögliche Chancen am Arbeitsmarkt zu eröffnen.

„Behinderte Menschen grenzen sich nicht selbst aus, sondern werden von der Gesellschaft ausgegrenzt. Unsere Bemühungen müssen auch in Zukunft dahin gehen, Barrieren abzubauen und den Betroffenen ein selbstbestimmtes Leben in Eigenverantwortung innerhalb dieser Gesellschaft zu ermöglichen“, schloß Stubenvoll.

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