alpha nova Pressekonferenz 050915

Symposium: „Hinaus in die Arbeitswelt“

Am 15. und 16. September veranstaltete die Organisation alpha nova das Symposium "Hinaus in die Arbeitswelt" in Graz.

„Nimmt man die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden in der Behindertenarbeit ernst, kommt man nicht daran vorbei, die derzeitige institutionelle Angebotsstruktur kritisch zu hinterfragen“, beschreiben die Organisatoren einen der Gründe für diese Veranstaltung.

Neben zahlreichen Vorträgen wie z. B. „Integration ist keine lästige Pflicht, sondern ein Gewinn für Unternehmen“, gab es eine Reihe von Workshops. Der Themenbogen spannte sich von „Integrative Modelle der Beschäftigungstherapie“ bis zu „Europäische Standards in der Gleichstellung“. Man scheute sich auch nicht, heiße Themen aufzugreifen und ein Workshop beschäftigte sich mit der Frage „Sind wir die modernen Sklaven?“.

„Integration ist keine lästige Pflicht, sondern ein Gewinn für Unternehmen“, hält Maria Santer, Prokuristin der Anton Paar GmbH, in ihrem Vortrag fest. „Die Zusammenarbeit mit ‚alpha nova‘ bietet uns die Möglichkeit, gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen“, erläutert Santer und erzählt aus ihren Erfahrungen.

Die Anton Paar GmbH ist Produzent hochwertiger Mess- und Analysegeräte für Industrie und Forschung. „Der Gewinn des Integrationsprojektes lässt sich nicht mit betriebswirtschaftlichen Zahlen belegen. Vielmehr geht es um die Frage, was wir als Menschen persönlich gewinnen und wie sich diese Erfahrung auf unsere Unternehmenskultur auswirkt“, erklärt Santer.

Die Leiterin der Fachabteilung Sozialwesen im Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Mag. Ulrike Buchacher, betont bei der begleitenden Pressekonferenz zum Symposium, die Wichtigkeit des neuen Behindertengesetzes in der Steiermark, da es „Flexibilität ermöglicht“.

„Die Insassen von Gefängnissen haben mehr Rechte“, vergleicht Prof. Bernd Marin vom Europäischen Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung die Situation von Teilnehmerinnen und Teilnehmern an Projekten der Beschäftigungstherapie mit jener von Gefängnisinsassen. „Sie sollen arbeiten wie andere auch – tun dies aber ohne Anspruch auf Entgelt, ohne geregelte Arbeitszeit, ohne Recht auf Urlaub, ohne Betriebsrat und vor allem ohne jede sozialversicherungsrechtliche Absicherung.“

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