Tagung „10 Jahre für Persönliche Assistenz“ – ein Rückblick

Am 4. Oktober 2012 fand im Congress Center der Messe Wien die Tagung "10 Jahre für Persönliche Assistenz" anlässlich des 10 jährigen Bestehens der WAG Assistenzgenossenschaft statt. Rund 150 Gäste erlebten ein abwechslungsreiches Programm.

WAG Assistenz-Genossenschaft
WAG

Eröffnet würde die Veranstaltung von LizArt Productions. In ihrer humoristischen Produktion griffen sie gleich zu Beginn das Kernthema der Tagung auf – die bundesweit, einheitliche, bedarfsgerechte Persönliche Assistenz mit Rechtsanspruch unabhängig von Vermögen, Einkommen und Art der Behinderung. (Siehe Fotos)
Die Künstlerinnen übten sich im Erlernen von schwedischen Vokabeln. Eine Auswanderung nach Schweden schien für sie realistischer zu sein als eine baldige bundesweite Lösung der Persönlichen Assistenz (PA).

Dass das Rezept für eine bundesweit einheitliche PA schnell gefunden wäre, zeigte anschließend das Video von Martin Habacher, welches im Auftrag der WAG und unter Mitwirkung von Vertreterinnen und Vertreter von Selbstbestimmt Leben produziert wurde. Menschen mit Behinderungen aus allen Bundesländern erzählten darin, was Gutes von der PA aus ihrem Bundesland in eine bundesweit einheitliche Lösung einfließen könnte.

Kapka Panayotova, die Vorsitzende des Europäischen Netzwerkes für Selbstbestimmtes Leben, eröffnete den Teilnehmer_innen der Tagung die europäische Perspektive auf die Persönliche Assistenz. Frau Panayotova gab in ihrem Vortrag einen Rundumblick über die Stärken und Schwächen von PA in verschiedenen europäischen Ländern. Sie bezeichnete die Lösungen in Schweden, gefolgt von England als die besten in Europa, gab jedoch auch zu bedenken, dass sogar in Schweden blinde und sehbehinderte Menschen von Persönlicher Assistenz ausgeschlossen seien.

Bei der Podiumsdiskussion mit Selbstvertreterinnen und -vertretern aus der Steiermark, Wien, Vorarlberg, Tirol und Oberösterreich wurde Bilanz über den Vortag gezogen, an dem erstmals behinderte Menschen in der Arbeitsgruppe zur PA von Bund und Ländern eingebunden wurden. Das Urteil zum Vortag, wo der Sozialminister ankündigte, sich an der Finanzierung von PA zu beteiligen, fiel vorsichtig positiv aus. Auch das Publikum beteiligte sich rege an der Diskussion.

Dr. Max Rubisch vom Sozialministerium erklärte den Gästen, dass Menschen mit Behinderung erst jetzt in der Arbeitsgruppe eingebunden wurden, da Bund und Länder auf einen gleichen Wissensstand und einen Konsens kommen wollten, gab jedoch auch an, dass sich der Prozess schwieriger gestaltete als erwartet.

Nach der Mittagspause folgte der Auftritt „Zwischenwelten“ von der Grazer Pantomimin McBEE.

In Kleingruppen wurden später Ideen für Aktivitäten zur Durchsetzung der bedarfsgerechten Persönlichen Assistenz in Österreich gesammelt, weitere Schritte auf dem Weg zur Durchführung festgelegt und die Verantwortlichkeit geklärt.

Dr. Günther Schuster, Leiter des Bundessozialamts, ließ in seiner Rede die 10 Jahre WAG Revue passieren.

Der Schluss der Veranstaltung galt der WAG, ihren Kundinnen und Kunden sowie Assistentinnen und Assistenten und leitete somit zu der Feier am kommenden Tag über.

Auch bei der Veranstaltung in den Räumlichkeiten der WAG am 5. Oktober galt die Aufmerksamkeit ganz den Kundinnen und Kunden sowie Assistentinnen und Assistenten, die mit ihren künstlerischen Beiträgen den Rahmen des Festes formten. (Siehe Fotos)
Von Flamenco, Instrumentalmusik, Schauspiel über Kabarett, bis zum Gesang und zur Lyrik reichte das Programm. Sogar Sozialminister Rudolf Hundstorfer kam vorbei um Glückwünsche zu überbringen und nochmals seinem Willen zur bundesweit einheitlichen Persönlichen Assistenz Ausdruck zu verleihen.

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