Welt: Ist ein Leben ohne Arme armes Leben? In Dresden streiten Kulturkritiker über Behinderung.

„Aktion Sorgenkind“ heißt jetzt „Aktion Mensch“. In diesem Namenswechsel deutet sich eine neue Etikette im Umgang mit Behinderungen an, ein Diskurs mit ganz eigenen Regeln des wenigen Sagbaren und des um so umfangreicheren Verbotenen, schreibt die Welt. „Mensch“ umfasst alle, zieht keine Grenzen, stellt kein Gefälle her und will auch von Sorgen nichts mehr wissen.
Gemeinsam mit dem Deutschen Hygienemuseum in Dresden hatte die „Aktion Mensch“ also am Wochenende zu einer Tagung eingeladen, die alle Facetten dieser neuen Etikette vorführte, ohne ihr je analytisch zu Leibe rücken zu können. Die Tagung, die eine seit letzten November mit großem Erfolg gezeigte Ausstellung zum selben Thema flankierte, hieß „Der imperfekte Mensch. Vom Recht auf Unvollkommenheit“.