Test des barrierefreien Informations-Kiosk von dotincorp

Wir konnten einen für den Flughafen angepassten Prototypen ausprobieren und unsere Verbesserungsvorschläge direkt mit Programmierern und Produktentwicklern besprechen.

Informationskiosk in Weiß. Großer Bildschirm, dieser zeigt
BIZEPS

Im Rahmen unserer Beratungstätigkeit für den Flughafen Wien konnten wir das Produkt „barrierefreier Kiosk“ der koreanischen Firma dotincorp testen. Der Kiosk soll voraussichtlich Ende des Jahres am Flughafen Wien für einige Zeit als Testprojekt aufgestellt und eventuell später fix übernommen werden.

Wir konnten einen für den Flughafen angepassten Prototypen ausprobieren und unsere Verbesserungsvorschläge direkt mit Programmierern und Produktentwicklern besprechen. Die genauen Inhalte sind noch in Diskussion, es ging nur um die Aspekte der Barrierefreiheit. Bei dem von uns getesteten Gerät waren auch nicht alle Bedienelemente direkt in die Holzverkleidung eingebaut. Das lag daran, dass die gezeigten Informationen noch nicht vollständig auf das Gerät installiert wurden.

Prinzipiell sollen die Geräte bei der Orientierung und Wegefindung am Flughafen helfen, sowie weitere Fragen zum Abflug beantworten.

Was ist das spezielle an diesem Informations-Kiosk?

Das Ziel dieses Gerätes ist es, dass es für Menschen mit und ohne Binderung gleich gut bedienbar ist. Das wird zwar oft versprochen, aber selten auch eingehalten. Oft werden zwar manche Funktionen für barrierefreie Bedienbarkeit geboten, wie zum Beispiel Sprachausgabe, aber selten sind die vielen Funktionenen eines Gerätes so gut umgesetzt.

Schon, wenn man sich dem Gerät nähert, fährt es in eine optimale Bedienungshöhe. Das funktioniert sowohl im Stehen als auch, wenn man im Rollstuhl sitzt. Möchte man eine andere Höhe, kann man diese mit Tasten, die an der Vorderseite des Gerätes angebracht sind, einstellen. Die Höhe kann um ca. 22 cm variiert werden. Der Kiosk ist mit dem Rollstuhl vollständig unterfahrbar. Es gibt auch eine Hinderniserkennung, sollte die Höhenverstellung beim Herabfahren irgendwo dagegen stoßen.

Der Informations-Kiosk hat einen großen berührungsempfindlichen Bildschirm (Touchscreen), wie man ihn vom Handy oder Tablets kennt. Dieser ist aber nur die Standardfunktion zur Bedienung des Geräts. Es kann auch über Pfeiltasten bedient werden, die in der Ablagefläche angebracht sind. Es ist also auch gut für Menschen bedienbar, die den Touchscreen, aus welchen Gründen auch immer, nicht bedienen können.

Zusätzlich ist das Gerät mit einer Sprachausgabe-Funktion über Kopfhörer sowie Sprachführung ausgestattet. Es liest bei Bedarf vor, was gerade am Bildschirm steht. Das ist für blinde Menschen notwendig.

Ein weiteres Highlight, wenn nicht sogar das Highlight dieses Gerätes, ist die zentral vor dem Bildschirm angebrachte taktile Fläche, die einerseits Texte in Brailleschrift ausgeben kann und andererseits auch Grafiken vom Bildschirm mit den Fingern spürbar macht. Die Erkennbarkeit für blinde Menschen ist dabei von extrem hoher Qualität, wie mir auch Kollegen der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs bestätigten.

Darüber hinaus ist auch geplant, Inhalte in Gebärdensprache zu vermitteln. Ob dafür International Sign oder nationale Gebärdensprachen gewählt werden, das ist für die Geräte am Flughafen noch nicht entschieden.

Informationsvideo zu diesem Gerät

In einem englischsprachigen Video wird der Informations-Kiosk vorgestellt.

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