Tirol: Eltern müssen lange kämpfen, um wirklich gehört zu werden

Nach einem halben Jahr Kampf wurde nun im letzten Augenblick entschieden, dass beide Tiroler Kinder an Bundesschulen Assistenzleistungen erhalten.

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Immer konkrete Klagsandrohungen, immer mehr Anfragen von Medien, immer häufigere Mails und Anrufe der Eltern und von uns haben zu diesem „freiwilligen Umdenken“ geführt.

Wozu das Ganze?

Die Eltern sind natürlich sehr erleichtert, aber niemand kann nachvollziehen, warum der Tiroler Landesschulrat ein Schlichtungsverfahren scheitern ließ, warum das Bildungsministerium bis zum letzten Moment wartet um draufzukommen, dass die derzeitigen Regelungen keiner Klage standhalten, warum das Wohl der Kinder so lange unberücksichtigt blieb, warum sich die Schulbehörde so lange weigert, ihren Aufgaben nachzukommen – allen Kindern die bestmögliche Förderung zukommen zu lassen …

Behinderung oder Assistenzbedarf?

Warum wird ein hochbegabtes Kind, das aufgrund seiner autistischen Persönlichkeit Probleme mit Tagesstrukturen hat, mit dem Stempel der „Behinderung“ versehen, wenn dadurch nicht einmal der Zugang zu Unterstützung/Assistenz gewährleistet wird? Warum wird ein zusätzliches Chromosom (die sind doch im Körper, oder?) so schwer dem Körper zugordnet und viel lieber als „geistige Behinderung“ abgestempelt?
Das medizinische Modell von „Behinderung“ darf in künftigen Überlegungen keine Rolle mehr spielen und muss endlich konsequent von einem sozialen Modell ersetzt werden. Das Etikett der „Behinderung“ darf nicht maßgeblich sein, sondern der Assistenzbedarf eines Kindes ist wichtig!

Klare Versprechen aus dem Bildungsministerium

Mehrfach hat das Bildungsministerium (Dr. Rüdiger Teutsch) festgestellt, dass nun Spontanlösungen für akut betroffene Kinder nötig sind, aber auch, dass man schnell und aktiv daran gehen muss, die derzeitigen Regelungen zu überarbeiten. Betroffene und NGO´s sollen lt. Bildungsministerium in diesen Prozess eingebunden werden!

Eltern müssen aktiv sein und bleiben!

Derzeit gelten noch die komischen Bestimmungen, wonach nur Kinder mit einer „Körperbehinderung“ ab Pflegestufe 5 Schulassistenz an Bundesschulen erhalten. Und diese Assistenzleistungen sind auch noch an den „Schulbetrieb“ gebunden, was Kinder von Ausflügen, Projektwochen, Wienfahrten u.ä. ausschließt.
Alle diese Bestimmungen sind nicht vertretbar und trotzdem müssen es die Eltern sein, die vom Ministerium individuelle Lösungen fordern. Wenn wir dabei helfen können, tun wir das gern …

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