Tirol: „Integrative Pädagogik“ gefährdet

Der Standard: Breiter Protest von Behindertenverbänden

Volker Schönwiese
Volker Schönwiese

„Der Standard“ berichtet: „Im Konflikt um Lehrstuhlbesetzungen erhält das Innsbrucker Uniinstitut für Erziehungswissenschaften breite Unterstützung von Österreichs Behindertenverbänden sowie von den Wissenschafts- und Behindertensprechern der SPÖ und Grünen. Acht Behindertenorganisationen – unter anderem Selbstbestimmt Leben Österreich, Integration Österreich sowie Tiroler und Vorarlberger Einrichtungen – fordern die Besetzung des seit vier Jahren zugeteilten Lehrstuhls für Integrative Pädagogik/Psychosoziale Arbeit und protestieren gegen die von der Unileitung geplante Abschaffung des „weit über die Landesgrenzen beachteten“ Integrationsschwerpunktes.“

Ausgangspunkt der Proteste ist ein Evaluationsverfahren, bei dem sich Vizerektor Peter Loidl einem weitgehend negativen Gutachten „vollinhaltlich“ anschließt. In diesem Gutachten wird empfohlen, zwei Lehrstühle, Behindertenintegration und Pädagogik der Generationen, trotz fertiger Verfahren nicht zu besetzen sowie den Integationsschwerpunkt durch „Heil- und Sonderpädagogik“ zu ersetzen. „Die Behindertenverbände fürchten „schwere Rückschläge“, da das Institut seit Jahren behinderte Personen, Eltern, Lehrer und Verbände in den Bemühungen um Schulintegration, rechtliche Gleichstellung oder Enthospitalisierung unterstütze. Eine extreme Konsequenz zieht Volker Schönwiese, selbst Rollstuhlfahrer, der den Schwerpunkt aufgebaut hat und im Berufungsverfahren erstgereiht wurde: Da sich die Uni gegen eine Hausberufung aussprach, ist er bereit, seine Bewerbung zurückzuziehen.“ schreibt „De Standard“.

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