Im Sonderpädagogischen Zentrum Schwaz gibt es keine Integrationsklasse für Schulanfänger mehr. Die Schulbehörde sorgt in Blitzaktion für Ersatz.
Bis gestern musste Georgia Ladstätter zittern, ob ihr Sohn Andreas die Schule im Herbst mit der notwendigen Betreuung in der gewünschten Integrationsklasse in Schwaz beginnen kann, berichtet die Tiroler Tageszeitung.
Der siebenjährige Andreas ist Autist und sollte eigentlich in die seit fünf Jahren am Sonderpädagogischen Zentrum (SPZ) mit Erfolg geführte Integrationsklasse kommen. Jetzt darf Andreas (so wie ein zweites Kind mit besonderem Förderbedarf) zwar in eine Integrationsklasse – allerdings in jene, die im Blitztempo von Bezirksschulinspektor Siegfried Knapp in der Hans-Sachs-Volksschule eingerichtet wird.
Ursache dieser Schulgroteske ist der Beschluss des Schwazer Gemeinderates. Mit diesem Auftrag ließ BM Hans Lintner den Landesschulrat brieflich wissen: „Die Stadtgemeinde Schwaz tritt wegen des Rückganges der Schülerzahlen für die Aussetzung der Schulversuchsklasse beim Sonderpädagogischen Zentrum im Schuljahr 2002/2003 ein.“
Sebastian Mitterer, Präsident des Tiroler Landesschulrates, sagt dazu: „Gegen den Willen des Schulerhalters, der Stadt Schwaz, können wir den Schulversuch nicht fortführen.“ Demgemäß hat inzwischen Bildungsministerin Elisabeth Gehrer entschieden. Zumindest im kommenden Schuljahr gibt es keine Integrationsklasse für Schulanfänger am SPZ mehr. Präsident Mitterer fügt dem hinzu: Mit der Aussetzung auf ein Jahr sei die Wiederaufnahme des Schulversuches, der im Wesentlichen sehr gut gelaufen sei, sehr fraglich.