Das Leben von Roswitha Schachinger war von ihrem Engagement für die Selbstbestimmung und für die Rechte behinderter Menschen geprägt.
Auch wenn sie sich ungern in die erste Reihe stellte, prägte sie über Jahrzehnte hinweg entscheidend die Aktivitäten der österreichischen Behindertenbewegung. Sie wirkte bereits 1994 bei der Gründung des Wiener Zentrums für Selbstbestimmtes Leben entscheidend mit.
Die Vizepräsidentin des Österreichischen Behindertenrats, geschäftsführende Vorständin der WAG Assistenzgenossenschaft und Preisträgerin des Dr. Elisabeth Wundsam-Hartig-Preises für selbstbestimmtes Leben, die am 21. November 1968 geboren wurde, verstarb am 18. Oktober 2025. Die Trauer über diesen Verlust einer liebevollen und engagierten Person reicht weit über die Grenzen Österreichs hinaus.
„Mit tiefer Betroffenheit und großem Respekt nehmen wir Abschied von Roswitha Schachinger, die nach langer, schwerer Krankheit am 18. Oktober 2025 im Alter von 56 Jahren verstorben ist. Bis zuletzt hat sie sich mit ganzer Kraft und unerschütterlicher Hingabe für die Anliegen und Rechte von Menschen mit Behinderungen eingesetzt. Roswitha Schachinger wurde in Niederösterreich geboren und war in Wien zu Hause. Sie lebte mit Persönlicher Assistenz und setzte sich bis zuletzt unter anderem dafür ein, dass alle Menschen, die persönliche Assistenz benötigen, diese auch bekommen“, heißt es in einem Beitrag des österreichischen Online-Nachrichtendienstes BIZEPS. Ihr Leitsatz war: „Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht – kein Privileg.“
Erst im November 2024 wurde Roswitha Schachinger, die auch Gründungsmitglied der Wiener Assistenzgenossenschaft (WAG) war, der Dr.-Elisabeth-Wundsam-Hartig-Preis für selbstbestimmtes Leben in der Kategorie „außergewöhnlicher persönlicher Einsatz zur Förderung der Selbstbestimmung behinderter Menschen“ verliehen.
„Diese Auszeichnung würdigt ihr lebenslanges Engagement, mit dem sie unermüdlich für die Rechte, die Teilhabe und die Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen eingetreten ist. Roswitha verband Klarheit mit Wärme. Sie konnte Missstände unerschrocken benennen und zugleich Hoffnung schenken. Viele Menschen haben durch sie gelernt, mit Haltung, Herz und Mut für ihre Überzeugungen einzustehen. Ihre Beharrlichkeit und ihr unerschütterlicher Glaube an Inklusion werden uns fehlen“, heißt es weiter im BIZEPS-Beitrag mit weiteren Informationen zum Leben und Wirken von Roswitha Schachinger.
Lisi ,
21.10.2025, 11:11Erinnern wir uns mit viel Dankbarkeit und Liebe an sie und ihre Taten! 💗
Thomas Kovacs ,
21.10.2025, 11:08Ich war entsetzt, als ich die Nachricht heute Früh gelesen habe ich kannte Roswitha seit 1975 wir waren in derselben Klasse in der Waldschule wir haben uns nur mehr selten gesehen. Ich habe aber immer wieder von ihren Aktivitäten gelesen Meine Anteilnahme gehört ihrem Partner und ihrer „Mitkämpfern“ und Freunden