U-Bahn: Behinderte – bitte warten

Behindertenproteste gegen Wiener Linien

BIZEPS
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„Die Wiener U-Bahn ist für manche behinderte Menschen noch immer nahezu unbenützbar“, stellt Martin Ladstätter vom Behindertenberatungszentrum BIZEPS anIäßlich der heutigen Eröffnung einer neuen Teilstrecke der U3 fest und protestiert in diesem Zusammenhang auf das Schärfste gegen die Verkehrspolitik der Stadt Wien.

Vor allem Rollstuhlbenützer können die Waggons wegen eines breiten Spalts in Verbindung mit einer Stufe kaum ohne fremde Hilfe benutzen, es fehlen noch immer viele Aufzüge in den Stationen und bei den vorhandenen sind die Bedienungsknöpfe viel zu hoch angebracht. Die veralteten Beförderungsbestimmungen der Wiener Linien verbieten es Menschen im Rollstuhl sogar, ohne Begleitperson zu fahren.

„Wir fordern eine rasche Adaptierung der U-Bahngarnituren“ sagt Martin Ladstätter „denn wir haben das selbe Recht – wie alle anderen Menschen – sie zu benutzen“. Insbesondere drängen die Betroffenen auf die rasche Umsetzung des Arbeitsübereinkommens der Wiener Landesregierung vom November 1996, in dem es heißt, daß Öffentliche Verkehrsmittel für Behinderte zugänglich zu machen sind. Daß es auch anders geht haben die Wiener Linien mit der Schaffung eines Leitliniensystems für blinde Menschen in der U-Bahn bewiesen.

Als „absolut unverständlich“ bezeichnet der Sprecher von BIZEPS die Haltung der zuständigen Stadträtin Ederer angesichts des im Sommer 1997 in Kraft getretenen Benachteiligungsverbots für behinderte Menschen in der Verfassung und schätzt die Klage eines Betroffenen gegen die Stadt Wien „als immer wahrscheinlicher werdend“ ein.

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