Premierenfahrt mit Rieder und Graßberger

Eine Premiere hatte die Niederflurstraßenbahn ULF am Freitag in Ottakring. Um 10.45 Uhr fuhr die erste der in der Wiener Linien-Remise Ottakring stationierten Niederflurstraßenbahnen gemeinsam mit Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder und Bezirksvorsteherin Ernestine Graßberger von der Maroltingergasse über die Thaliastraße und die Lerchenfelderstraße zum Ring.
Jeder 2. bis 4. Zug ein ULF
Vorerst werden, wie der technische Geschäftsführer der Wiener Linien, Direktor Dipl.-Ing. Peter Lehotzky, mitteilte, vier der bequemen Niederflurstraßenbahnen im Betriebsbahnhof Ottakring stationiert. An Werktagen wird im Schnitt – je nach Intervall – jeder dritte oder vierte Zug bereits ein ULF sein. Samstag nachmittags und an Sonn- und Feiertagen wird sogar jeder zweite Zug des 46ers ein Niederflurzug sein. In der nächsten Zeit werden nach und nach noch weitere ULFs hinzukommen.
Ab Herbst dann ULF auch am J-Wagen
Voraussichtlich ab Herbst können dann auch auf der Linie J die ersten Niederflurzüge eingesetzt werden. Insgesamt stellt die Stadt Wien, wie Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder betonte, jährlich eine halbe Milliarde Schilling für den Ankauf von Niederflurstraßenbahnen zur Verfügung.
Neubau der Remise Ottakring
Die Remise Ottakring war in den vergangenen Jahren im Rahmen des Projektes „Wohnen und Remise“ um ca. 390 Mio S am Areal des alten Betriebsbahnhofes neu errichtet worden. Der Neubau erfolgte in zwei Teilabschnitten, um einen durchgehenden Betrieb aufrecht erhalten zu können. Heute ist Ottakring ein moderner Straßenbahnbetriebsbahnhof mit beheizter Revisionshalle, Waschanlage, Werkstätten, Betriebs- und Sozialräumen sowie mit einem „Expedit“ mit rechnergesteuertem Betriebsleitsystem.
Ottakring ist nun ULF-tauglich, Hernals folgt
Im Zuge des Umbaues wurde die Remise selbstverständlich auch gleich „ULF-tauglich“ gemacht. Da sich bei den Niederflurstraßenbahnen die gesamte Antriebs- und Radführungstechnik seitlich in den Wagengelenken befindet und alle weiteren elektrischen Elemente im Dachbereich untergebracht sind, mussten Einstell- und Wartungshallen adaptiert und eigene Revisionsbühnen errichtet werden. Ottakring ist nach Favoriten und Floridsdorf bereits die dritte Remise der Wiener Linien, von der aus die Niederflurstraßenbahnen ins Netz geschickt werden können. Bis Herbst 2002 wird auch der Betriebsbahnhof Hernals für den ULF- Betrieb gerüstet sein.
Weitere ULFs gehen demnächst in den Fahrgastbetrieb
Nach ausgiebigen Tests mit zwei Prototypen konnten im Frühjahr 1998 die ersten Serienfahrzeuge in Betrieb genommen werden. Sie wurden zunächst auf den Linien 65 und 67 eingesetzt, später auch auf der Linie 6. Seit Dezember 2000 sind die Niederflurfahrzeuge auch auf der Linie 31 zwischen Schottenring und Stammersdorf unterwegs. In der nächsten Zeit werden weitere Garnituren den Fahrgastbetrieb aufnehmen.
Folgende Einsätze sind geplant:
- Erhöhung auf 6 ULFs auf der Linie 46 im Sommer 2001,
- Einsatz von 7 ULFs auf der Linie J im Herbst 2001,
- Umstellung der gesamten Linie 46 auf ULFs, wofür insgesamt 12 Fahrzeuge benötigt werden, per Ende 2001.