Historische Momente erkennt man häufig im Rückblick. Gestern - am 25. September 2015 - könnte so ein Moment gewesen sein, als in der UNO die neuen Entwicklungsziele bis 2030 verabschiedet wurden.
„Das ist ein historischer Erfolg für die inklusive Politik und Entwicklungszusammenarbeit“, freut sich Rupert Roniger, Geschäftsführer von LICHT FÜR DIE WELT. Die nun erzielten konkreten Verweise in den Zielen zu Bildung, Arbeit, Infrastruktur und gegen Ungleichheit geben Hoffnung auf ein Ende des Kreislaufs von Armut, Behinderung und Diskriminierung. (Fotos)
„Am 25. September 2015 haben sich 193 Weltführer zu 17 globalen Zielen bekannt, um bis zum Jahre 2030 drei außergewöhnliche Dinge zu erreichen. Extreme Armut zu beenden. Ungleichheit und Ungerechtigkeit zu bekämpfen. Den Klimawandel zu regulieren. Die globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung könnten diese Dinge erreichen. In allen Ländern. Für alle Menschen.“ – ist auf www.globalgoals.org zu lesen.
Was jahrelang als globale Agenda 2030 vorbereitet wurde, wurde nun bei den Vereinten Nationen in New York verabschiedet. Erstmals wurden Entwicklungsziele inklusiv vereinbart, um alle Menschen zu erreichen. Oder wie es der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon, so schön formulierte: „Leave no one behind“
Ziele im Detail
Hier finden Sie die deutsche Übersetzung der Ziele. (Infografik: Bezug zum Thema Behinderung)
Beindruckende Veranstaltung
“Zu Beginn hielt der Papst eine beeindruckende Rede, in der er auch Bezug auf Menschen mit Behinderungen nahm. Anschliessend macht das pakistanische Mädchen Malala Yousafzai der Staatengemeinschaft kraftvoll deutlich, dass Bildung kein Privileg ist, sondern ein Menschenrecht ist“, erzählt der Leiter der Anwaltschaftlichen Arbeit der deutschen Christoffel-Blindenmission (CBM), Michael Herbst, von der UN-Veranstaltung.
Der UN-Generalsekretär forderte die Staaten auch für mit der Umsetzung zu starten und nicht zu warten. „Wir wohnen einem historischen Moment bei! Was für eine Ehre. Nun werden bis Sonntag die Staaten Statements geben und Bezug auf die Umsetzung nehmen“, erfährt BIZEPS von Michael Herbst aus New York.
Nun kommt es auf die Umsetzung an
„Nach diesem wichtigen Schritt muss umgehend über die konkrete Umsetzung der neuen Ziele gesprochen werden“, forderte Mag.a Magdalena Kern (Licht für die Welt).
Sie verweist auf die nächsten notwendigen Schritte: „Damit der Weg vom Papier in die Praxis gelingt, braucht es das Commitment der Politik und die Beteiligung aller. Das Gebot der Stunde ist Partizipation – der Zivilgesellschaft generell und von benachteiligten Gruppen ganz besonders.“
Diesen Punkt greift auch Magdalena Scharl, BIZEPS-Sprecherin für den Bereich EZA, auf: „Inklusion ist ein Menschenrecht, das weltweit gelten muss. Die nachhaltigen Entwicklungsziele sind ein starkes Signal dafür! Jetzt kommt es auf die Umsetzung an. Es werden ausnahmslos alle Länder in die Pflicht genommen.“ (Siehe auch Kommentar im Standard von Mag.a Magdalena Kern)