Als ich vor einigen Jahren erkennen musste, dass es mir trotz langjähriger Fahrpraxis nicht mehr möglich sein würde, ein "normales" Auto zu lenken, machte ich mich auf die Suche nach einer Lösung.
Die Suche war mühsam und dauerte eineinhalb Jahre, weil viele Firmen nicht interessiert daran waren, ein Auto zu verkaufen, wenn vor Abschluss des Kaufvertrages ein zusätzliches Telefonat getätigt werden musste.
Ich fand schließlich eine Firma in Graz, die sich um meine Sache bemühte, und eine in Frankreich, die Autos, insbesondere der Marke Renault, für behinderte Menschen adaptiert.
Nicht auf die bei uns übliche Art (Gasring, Bedienung der Bremse mit der Hand etc. ), sondern beispielsweise durch Einbau einer extra starken Servobremse, durch die auch ein Muskelkranker mit nicht mehr viel Kraft in den Beinen mit dem Fuss bremsen kann, oder eine besonderen Servolenkung, die es einem Gesunden ermöglicht, das Lenkrad mit nur einem Finger zu drehen.
Als dann noch mein Grazer Mechaniker, wie schon vor fast 25 Jahren den „Feinschliff“ angelegt hatte, kam ein für mich „massgeschneidertes“ Auto heraus.
Und das Autofahren machte plötzlich wieder Spass …
In Deutschland geht, meinen jüngsten Informationen zufolge, VW ähnliche Wege. Eine andere Firma erzeugt eine Ladehilfe, die ein relativ problemloses Verladen des Rollstuhls in das Auto zu ermöglichen scheint.
Ein Fahrschulbesitzer in Innsbruck, der auch Fahrkurse für behinderte Menschen veranstaltet, versicherte mir, gegebenenfalls – d.h. bei Interesse mehrerer – sogar ein entsprechendes Auto vorzuführen. Sicherlich gibt es noch zahlreiche Möglichkeiten, die der eine oder andere von uns kennt und bekanntgeben würde.
Ich glaube, ich brauche keinem behindertem Menschen sagen, was es heisst, selbst ein Auto lenken zu können und damit ein bisschen Beweglichkeit sowie Unabhängigkeit zu gewinnen. Deshalb möchte ich Muskelkranken Mut machen, es doch zu probieren!