Im Rahmen ihrer Bestrebungen, eine chancengerechtere Universität zu sein, führt die Universität Wien eine Beschäftigungsinitiative für Menschen mit Behinderungen ein. Für die Leitung dieses Projekts wird ein Programm-Koordinator bzw. eine Programm-Koordinatorin gesucht.
Die Universität Wien hat die Einführung einer Beschäftigungsinitiative für Menschen mit Behinderungen angekündigt. Der Rechnungshof hat vor einigen Jahren festgestellt, dass alle österreichischen Universitäten ihrer Einstellungspflicht nicht nachkommen.
Ziel dieser Initiative ist die Förderung von Arbeitsplätzen für begünstigt behinderte Personen, um eine inklusivere und chancengerechtere Arbeitsumgebung an der Universität zu schaffen.
Für die Entwicklung und Umsetzung dieses Vorhabens wird eine Stelle für einen Programm-Koordinator bzw. eine Programm-Koordinatorin ausgeschrieben. Diese Person wird eine zentrale Rolle bei der Gestaltung der Initiative spielen und dabei eng mit den HR-Abteilungen, den Fakultäten, den Zentren sowie den Dienstleistungseinrichtungen der Universität zusammenarbeiten.
Ein wesentlicher Bestandteil der Initiative ist der Aufbau eines „Matching-Prozesses“, der darauf abzielt, Bewerber:innen mit Behinderungen passende Stellen an der Universität zu vermitteln. Aktuell befindet sich das Projekt in der Konzept- und Planungsphase, mit dem Ziel, in den kommenden Monaten in die Umsetzungsphase überzugehen.
Die Initiative umfasst auch den Aufbau inner- und außeruniversitärer Netzwerke sowie die Entwicklung einer Informationskampagne.
Die Stelle des Programm-Koordinators bzw. der Programm-Koordinatorin wird in der Abteilung Organisationskultur und Gleichstellung angesiedelt sein. Von den Bewerber:innen wird erwartet, dass sie über ausgeprägte soziale Kompetenzen und Empathie verfügen und in der Lage sind, an der Schnittstelle verschiedener universitärer Bereiche zu arbeiten.
Die Universität Wien ruft Interessierte dazu auf, sich für die Position zu bewerben und die Ausschreibung innerhalb ihres Netzwerks zu teilen. Ziel ist es, eine geeignete Person zu finden, die die Beschäftigungsinitiative maßgeblich vorantreiben und umsetzen kann.
Simone,
09.04.2024, 09:16
Toll wäre es. wenn sich das Personal (egal ob Hilfskraft oder Professor) nicht mehr „verstecken“ müsste. So wird sich wohl nicht viel ändern.
Angela,
08.04.2024, 11:42
Hier geht es nicht um eine Initiative zur Chancengleichheit, sondern einfach ums Geld: Die Höhe der nächsten Drei-Jahres-Budgets der Universitäten wird unter anderem davon abhängen, inwieweit die Universitäten die Beschäftigungspflicht erfüllen. Nun könnte man sich darüber freuen, wenn das Ministerium Vorgaben macht, die zu mehr Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung führen, aber in der Praxis sieht es dann häufig so aus: Menschen mit Behinderung werden nur geringfügig angestellt und zwar teilweise mit einem Gehalt, das niedriger ist, als die Ausgleichstaxe, die ansonsten zu zahlen wäre. Damit verschaffen sich die Universitäten quasi einen Gewinn auf Kosten des Systems und die so eingestellten Personen werden irgendwo mit Hilfstätigkeiten abgespeist und haben kaum Chancen auf eine Erhöhung ihres Beschäftigungsausmaßes oder eine qualifizierte Tätigkeit. Das Problem dahinter ist, dass nur die Zahl der Köpfe relevant ist, es sollte zumindest ein gewisser Prozentsatz von sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen vorgeschrieben werden.
Sandra,
07.04.2024, 01:12
Die Universität Wien arbeitet im Jahr 2024 noch immer so als würde sie als Vorreiterin die Inklusion erfinden und erforschen.
Also nicht, dass hier irgendwer forschen könnte – und erfunden werden höchstens Arbeiten. Aber man tut so.
Sie hat mehr als genug unproduktive Koordinatoren und Beauftragte, die nichts können und oft auch nichts dürfen außer einen Posten zu besetzen. Es gibt auf der Universität Wien gefühlt mehr Menschen, die für die Belange Behinderter zuständig sind als Behinderte. Aber erstens kann damit eine Aktivität vorgegaukelt werden und zweitens können diese Posten mit denen besetzt werden, von denen nichts erwartet wird und die man daher auch nicht auf Ihre Eignung hin prüft: mit Behinderten. Blöd für diejenigen, deren Lage angeblich verbessert werden soll.