Am Dienstag wurde in New York über die Rechte und die Stellung behinderter Frauen anlässlich der Verhandlungen über eine UNO-Konvention diskutiert.
„Dies ist ein guter Tag für die weltweit 300 Millionen behinderten Frauen“, sagte Dinah Radtke aus Erlangen, nachdem am 2. August 2005 dieses Thema auf der sechsten Sitzung des Ad hoc Komitees bei den Verhandlungen über eine UNO-Behindertenkonvention in New York diskutiert worden war.
Die Vizepräsidentin der Selbstvertretungsorganisation behinderter Menschen, Disabled Peoples International – DPI, freute sich insbesondere über so manche völlig unerwartete Diskussionsbeiträge von Regierungsdelegationen. Während die EU erwartungsgemäß eine minimale Erwähnung behinderter Frauen bei den allgemeinen Verpflichtungen bevorzugt, sprachen sich die meisten afrikanischen und asiatischen Staaten für einen separaten Frauenartikel aus.
Überraschenderweise erfuhr die Position behinderter Frauen, sowohl einen eigenen Artikel als auch eine generelle Frauenperspektive im gesamten Dokument zu verwirklichen, die größte Unterstützung durch Staaten wie Südafrika, Jemen, Israel und Kanada. Auch der neuseeländische Botschafter und Vorsitzende des Ad Hoc Komitees Don McKay zeigte sich von der Notwendigkeit überzeugt, Frauen mit Behinderung in der Konvention verstärkt sichtbar zu machen.
„Jetzt gilt es, die Kräfte zu bündeln und bei den weiteren Verhandlungen zu diesem Thema unsere Sicht einzubringen“, kommentierte Radtke den offenen Ausgang der Sitzung. Erste Schritte konzipierten behinderte Frauen bereits auf einer begleitenden Veranstaltung zum Frauenthema. So sei jetzt vor allem Vernetzung und Lobbyarbeit gefragt.