Unter diesem Titel schrieb Julia Ortner im Falter 08/06 von Erlebnissen mit der ÖBB.
Reisen mit der ÖBB sind für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer ein Abenteuer. Österreichweit hat die Bahn nur 32 rollstuhlgerechte Waggons – ein Umstand, der dazu führt, dass immer wieder der Gepäckwagen als Abstellplatz für Reisende im Rollstuhl fungieren muss.
Diese Erfahrung musste auch Heinrich Hoffer machen. Er berichtet im Falter, dass ihm erst kürzlich ein „Stehplatz“ im Gepäckwagen angeboten wurde – mitten im Winter. „Ich habe dem Mann bei der Zugauskunft gesagt, dass ich mich schon ziemlich diskriminiert fühle, wenn man mich beim Gepäck verstauen will“, sagt er. Doch dieser konnte an dem Umstand auch nichts verändern.
Für Martin Ladstätter von BIZEPS – Zentrum für Selbstbestimmtes Leben sind Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer im Gepäckswaggon nichts ungewöhnliches, dem Falter berichtet er: „Es gibt einfach nach wie vor zu wenige barrierefreie Waggons“ und rät „Betroffenen, sich an NGOs wie BIZEPS zu wenden.“
Nach dem Behindertengleichstellungsgesetz „können wir dann zumindest ein Schlichtungsverfahren beim Bundessozialamt einleiten. Wenn es dabei zu keiner Einigung mit der Bahn kommt, bleibt theoretisch noch der Weg zu Gericht.“, so Ladstätter weiter.
Ist die Schlichtung vor dem Bundessozialamt erfolgreich, so bekommt der oder die Betroffene zwar einen kleinen Schadenersatz, doch viel wichtiger ist das Ziel, ein rasches Umdenken bei der Bahn zu erreichen.
Bis dahin gilt: ÖBB Reisen beinhalten das Reisen „unter Koffern“.
Wolfgang Mizelli,
30.03.2006, 14:40
Seit wann muß ich eine Reise mit der Bahn anmelden oder gilt das nur für Frauen und Männer, die einen Rollstuhl verwenden?
Wolfgang Mizelli,
30.03.2006, 14:36
Zwei züge mit stellplatz laut fahrplanauskunft um 6.57 und um 8.57 oder so.
erwin riess,
27.03.2006, 11:34
preisfrage: wieviel züge mit rollstuhlabteils von wien nach klagenfurt/villach führt die öbb täglich? Keinen, einen, drei?
Hoffnung,
24.03.2006, 12:06
Es geht nicht um GEPLANT FEHLENDE Waggons, wie z.B. bei den schnellsten Zügen Wien-Salzburg (in denen Rollstuhlfahrer entsprechend der ÖBB-Philosophie unerwünscht sind). Es geht darum, daß Züge mit Rollstuhlwagen im Fahrplan stehen, und ÖBB-typisch trotzdem nicht da sind. Nicht einmal auf das Micky-Maus-Angebot ist Verlaß. Wenn man Schweden und andere Länder kennt, hat man die Wahl, ob man Jubelmeldungen über „schnelle“ Züge zum Kotzen oder zum Lachen findet.
Martin Ladstätter,
24.03.2006, 08:56
@Christian Schwarzl: Wie im Artikel erwähnt, erschien der Bericht im Falter und wurde von Frau Ortner geschrieben. Du kannst ja direkt mit ihr Kontakt aufnehmen.
Christian Schwarzl,
23.03.2006, 20:08
… für mich ist es immer wieder frustrierend, wenn man solche Vorfälle über die Medien erfährt. Warum kann man mich nicht direkt kontaktieren, sodass man auch das Datum, Uhrzeit, Bahnhof und auch den Namen des Reisenden erfahren kann. Dann kann man auch nachschauen, ob die Reise angemeldet war, und von wo bis wohin diese gebucht wurde. Ich bitte um Bekanntgabe des genauen Sachverhaltes aber so, dass man es auch nachvollziehen kann. Dann kann man den oder die KollegInn zur rede stellen. Danke.