USA: Klage gegen United Airlines – Student nach Flug im Koma

Für einen behinderten Studenten endete 2019 eine Flugreise von San Francisco nach Monroe, Louisiana mit einer schweren Hirnverletzung. Ist der fahrlässige Umgang des Flugpersonals Schuld an der schweren Verletzung des Mannes?

Flugzeug von United Airlines fliegt von rechts nach links, im Hintergrund Wolken und blauer Himmel.
Bild von pkozmin auf Pixabay

Der Fall Nathaniel Foster Jr., gegen United Airlines, der am 7. August 2023 vor dem United States District Court for the Northern District of California verhandelt wird, ist ein schockierendes Beispiel dafür, was mangelnde Barrierefreiheit und Fahrlässigkeit während Flugreisen auslösen kann.

Bevor Nathaniel Foster Jr. 2019 die Flugreise von San Francisco nach Louisiana antritt, kontaktiert seine Mutter Pamela Foster, die Fluggesellschaft United Airlines und spricht in mehreren Telefongesprächen über die Behinderung ihres Sohnes. Dieser hat Tetraplegie und ist auf ein Beatmungsgerät angewiesen. Frau Foster bittet die Fluggesellschaft um Hilfe beim Ein- und Aussteigen.

Eigentlich sollte so etwas für Fluggesellschaften alltäglich sein. Doch für den Studenten endet der Ausstieg aus dem Flugzeug mit einer schweren Hirnverletzung. Die Familie behauptet nun, dass der fahrlässige Umgang des Flughafenpersonals Schuld an der Verletzung des Sohnes sei und verklagt United Airlines.

Was ist passiert?

„Ich kann nicht atmen“, das waren die letzten Worte von Nathaniel Foster Jr., bevor er in ein bis heute anhaltendes Wachkoma fiel. Der Grund, so behauptet die Klage sei, dass das Flughafenpersonal nicht auf die Abfertigung von Nathaniel Foster vorbereitet war und sich fahrlässig verhalten habe.

Laut eines Beitrags auf Wheelchair Travel, in welchem Gerichtsdokumente zitiert werden, wurde Forster so unsanft durch die Gänge des Flugzeugs geschoben, dass er bei 2 verschiedenen Gelegenheiten im Stuhl, in dem er saß, hin und her fiel. Einmal bewegte sich der Stuhl heftig nach vorne und fiel anschließend wieder zurück. Daraufhin sei Forster im Stuhl zusammengesackt.

Als ihn seine Mutter fragte, ob alles in Ordnung sei, entgegnete er, dass er nicht atmen könne. Daraufhin habe Pamela Forster sofort um Hilfe geschrien. Ein Arzt, der zufällig vor Ort war, bot auch seine Hilfe an, aber das Flughafenpersonal lehnte die Hilfe ab. Nathaniel Foster bekam keine Luft mehr und erlitt einen Herzstillstand. Zunächst führten die Eltern Wiederbelebungsmaßnahmen durch.

Erst dann zog die Fluglinie auch den Arzt, der vor Ort war, bei und dieser führte schließlich Wiederbelebungsmaßnahmen durch. Die Feuerwehr, die hinzugezogen wurde, stellte fest, dass der Katheder, der in die Luftröhre eingeführt wird, um einen offenen Atemweg herzustellen, nicht mehr angelegt war. Nathaniel Foster Jr., wachte bis heute nicht mehr auf.

Fluggesellschaften dürfen Menschen mit Behinderungen nicht länger diskriminieren

Der Air Carrier Access Act und die Airline Passangers with Disabillity Bill of Rights verbieten die Diskriminierung im Flugverkehr aufgrund einer Behinderung. Auch besagen die Regelungen, dass das Flughafenpersonal entsprechend geschult sein muss, um die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen zu erkennen. So muss auch das Personal, das beim Ein- und Aussteigen Hilfe leistet, entsprechend geschult sein.

Offenbar war in diesem Fall die Fluggesellschaft bzw. das Personal nicht ausreichend geschult, um diese Hilfe zu leisten.

Die Prozessbevollmächtigte der Kläger, Jessica Juarez, erklärt, dass „Fluggesellschaften und ihre Vertragspartner mehr tun müssen, um einen sicheren und gleichberechtigten Zugang zu Reisen für alle Passagiere mit einer Behinderung zu gewährleisten, die um Hilfe bitten.“

Wie der Fall für die Familie Foster rechtlich ausgeht, ist noch nicht klar, denn bisher wurden noch keine Beweise vorgelegt. Die Behauptung von Fosters Familie, dass ein Arzt seine Hilfe anbot, vom Flugzeugpersonal aber abgewiesen wurde, ist erschreckend, sollte sie sich bewahrheiten.

„Was unserem Sohn und unserer Familie widerfahren ist, kann nicht ungeschehen gemacht werden. Wir hoffen, dass durch unseren Verlust Lehren gezogen werden, damit keine andere Familie mehr leiden muss“, erklärt Pamela Foster.

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