High-Tech-Lösungen könnten viele Mobilitätsbarrieren beseitigen
Der Verkehrsclub Österreich VCÖ hat heute, Freitag, in einer neuen Studie zum Thema „Mobilitätsbarrieren älterer Menschen“, kritisiert, dass das Potenzial neuer Technologien im Verkehrsbereich zuwenig genutzt werde. Mit Hilfe neuer Technologien könnten viele dieser Barrieren beseitigt werden.
„Insgesamt brauchen in Österreich rund 30.000 Menschen einen Rollstuhl. Jede 200. Person in Österreich ist fast oder vollkommen blind. Insgesamt können mehr als 400.000 Menschen in unserem Land nicht ohne fremde Hilfe mobil sein“, so Wolfgang Rauh vom VCÖ-Forschungsinstitut zu pte. In absehbarer Zeit werde es noch mehr ältere Menschen in unserem Land geben. „Während heute jeder fünfte Österreicher älter als 60 Jahre ist, wird es im Jahr 2050 bereits jeder Dritte sein. Im Jahr 2020 werden 28 Prozent der Bevölkerung Österreichs 60 Jahre oder älter sein. Diese Zahlen unterstreichen, dass akuter Handlungsbedarf besteht“, so Rauh.
Der Verlust von Mobilität gehe mit dem Verlust von sozialen Kontakten einher. Vereinsamung ist oft die Folge. „Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Gesellschaft dafür sorgt, dass ältere und behinderte Menschen mobil sein können“ betont der Experte. Die Studie ergab, dass neue Technologien eine große Hilfe sind. Einstiegshilfen bei Bus und Bahn, akustische Ampeln, die sich an den Umgebungslärm anpassen, virtuelle Blindenstöcke, die blinde Menschen durch Vibration auf herannahende Hindernisse aufmerksam machen oder Navigationshilfen, die Rollstuhlfahrenden im Internet Auskunft geben, wie sie ihr Ziel mit möglichst wenigen Hindernissen erreichen können, wären einige Beispiele.
„Die technischen Voraussetzungen für eine verbesserte Mobilität von älteren und behinderten Menschen sind geschaffen. Jetzt ist die Politik am Zug“, so Rauh. Barrierefreie Mobilität sollte zum Standard gemacht werden. Die dafür nötigen Geldmittel müssen zur Verfügung gestellt werden, fordert der VCÖ-Experte.