Veröffentlichung: Vom vertretenen zum unterstützten Rechtssubjekt

Kann ein erweitertes Clearing künftig Sachwalterschaften vermeiden und können dadurch alternative Unterstützungsmöglichkeiten erschlossen werden?

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Diese Frage behandelte ein Modellprojekt des Bundesministeriums für Justiz mit dem Titel „Unterstützung zur Selbstbestimmung“ in Österreich. Das Institut für Recht- und Kriminalsoziologie (IRKS) führte hierzu ein begleitendes Forschungsprojekt durch.

„Es sollte sichtbar machen, wie das verlängerte Clearing wirkt, welche Unterstützungen tatsächlich erschlossen werden und wie zufrieden die Menschen mit Unterstützungsbedarf damit sind“, so Doktorin Hemma Mayrhofer, Mitautorin des Forschungsprojektes.

Folgende Punkte wurden erforscht:

  • Bei welchen Personen wurde ein erweitertes Clearing durchgeführt? Bei welchen nicht? Und warum?
  • Für die Clearing Plus-Fälle wurde erhoben, welche Alternativen ausprobiert wurden und ob empfohlen wurde, die Sachwalterschaft einzustellen oder fortzuführen.
  • In ergänzenden qualitativen Fallstudien wurden die Personen mit Unterstützungsbedarf nach ihren Erfahrungen und nach ihrer Zufriedenheit mit der Unterstützungssituation gefragt.
  • Ergänzend wurden Gespräche mit anderen beteiligten Personen wie zum Beispiel Clearerinnen und Clearer geführt.

Erweitertes Clearing zeigt Wirkung

Die erhobenen Zahlen zeigen, so Mayrhofer, dass die Bemühungen der letzten Jahre, Sachwalterschaft zu vermeiden, eine gewisse Wirkung haben.

„Durch ein verlängertes Clearing kann bei verschiedenen Institutionen, die zu oft Sachwalterschaft anregen, eine Bewusstseinsänderung gefördert werden“, führt Mayrhofer aus.

„Allerdings“, so Mayrhofer weiter, „braucht es dringend mehr alternative Unterstützungsmöglichkeiten, die die Selbstbestimmung von Menschen mit Unterstützungsbedarf wahren und fördern. Notwendig sind insbesondere mobile und personenzentrierte soziale Unterstützungsangebote. Zudem zeigen die Forschungsergebnisse auch einen Beratungs- und Schulungsbedarf, sowohl bei privaten als auch bei professionellen Unterstützerinnen und Unterstützern, damit eine respektvolle und assistenzorientierte Grundhaltung in den Unterstützungsbeziehungen gestärkt wird.“

Falls Sie das Forschungsprojekt komplett nachlesen möchten, können Sie es unter dieser Adresse kostenfrei downloaden.

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Ein Kommentar

  • …hier könnten mitunter auch Peer-BeraterInnen hilfreich und unterstützend sein.