Verschwiegen und unbekannt

Schwerhörigkeit gehört auch heute noch zu den verschwiegenen Behinderungen, sowohl von Seiten der Betroffenen, als auch von Seiten der Gesellschaft.

Film dazugeHÖREN
ÖSB

Man schämt sich seiner Hörgeräte und versucht jahrelang so zu tun, als ob man noch alles schaffen würde. Damit stellen sich eine Reihe Folgewirkungen ein, die bis zu ernsthaften psychischen und physischen Erkrankungen führen können. Im Umgang mit den Mitmenschen treten Misstrauen und Angst auf, weil die Sicherheit in der Kommunikation fehlt. Hörgeräte werden als Belastung empfunden, weil sich ein Erfolg nur durch ein gehöriges Maß an Eigeninitiative einstellen kann.

Auch die Öffentlichkeit reagiert kaum, weil schwerhörige Menschen Veranstaltungen und Bildungsangebote meiden, wissend, dass auf ihre Bedürfnisse nicht eingegangen wird. Somit entsteht auch kein Bedarf, Höranlagen zu installieren und eine Raumakustik zu verbessern. Wie immer zeigt es sich auch dabei: Wer sich nicht artikuliert, wird nicht gehört.

Dokumentar-Film

Der Dokumentar-Film „dazugeHÖREN“ des Österreichischen Schwerhörigenbundes versucht in professioneller Weise diesen Themenbereich erstmals in Österreich von verschiedenen Seiten zu beleuchten, verweist auf Hintergründe möglicher Hörstörungen und zeigt Lösungsansätze auf.

Ein Film, der sich sowohl an Betroffene, aber viel mehr noch an Angehörige und an die breite Öffentlichkeit wendet. Denn bereits jeder fünfte in Österreich hat eine Hörstörung.

Bestellungen der DVD (32 min, PAL 16:9) an: Österreichischer Schwerhörigenbund

Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich
Hier beginnt der Werbebereich Hier endet der Werbebereich

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

0 Kommentare

  • @Ursula: Falls sie mir jetzt ein E-Mail senden wollen, dann einfach auf den E-Mail-Link klicken, aber meine Wegwerfadresse ich nach 20 E-Mails tot.

  • Fortsetzung von meinem ersten Eintrag unten … Ein Gehoerloser hoert gar nichts – das kann man verstehen und sich vorstellen, was das bedeutet. Schwerhoerigkeit wird mit leiser Hoeren verbunden – aber dass es meistens eine Stoerung der Frequenzbereiche im Sprachbereich eines Menschens ist, ist kaum jemanden bewusst. Oft genug stehen Schwerhoerigen nur mehr noch Hoerreste zur Verfuegung.

    Junge Stimme moechte das hier etwas bildlich naeherbringen, wie sich das so anhorcht: http://www.oessh.or.at/jungestimme/scharfsinniges.htm

  • Ich spreche hier aus meinen persoenlichen Erfahrungen. mit 3 Jahren an Tauheit grenzender Hoerschaden – da ich in die Gehoerlosenschule gehen haette muessen. Aus Punkt – aber meine Mutter kaempfte um mich und ging den anderen Weg. Erstversorgung mit Hoergeraeten, Heranziehen einer Logopaedin aus privater Geldtasche bezahlt.

    Fragen Sie nun bitte nicht, wie wir das geschafft haben. Und Aussenstehende sehen das nicht, was sich da abgespielt hat. Fuer die Eltern und auch fuer den Betroffenen – eine irre Herausforderung – gerade wenn die Schwerhoerigkeit vor dem Erwerb der Lautsprach eintritt bzw eingetreten ist.

    Eben dank dem Erlernen der Lautsprache regulaerer Unterricht moeglich – aber mit welchem Aufwand und Freizeitverzicht! Immerwaehrender Sichtkontakt ist notwendig fuer das Absehen von den Lippen. Eine minutioese erhoehte permanente Anstrengung und Verbinden aus Blickkontakte, Aufnahmen von Hoerfragmenten – Kombinieren von beiden in Echtzeit und das Tag fuer Tag. Und dann noch Abends aufholen, nachholen, nachsitzen.
    Mit Beendigung der mehr als ausfuellenden Ausbildung klafft dann oft ein grosses Loch in der Freizeit – was tun? Messen, Theater, Zeltfeste, Kino, und was da so alles gibt – fuer Schwerhoerige schwerst zugaenglich.

    Dass die Situation von schwerhörigen Menschen in Oesterreich in der Tat straeflichst unterschaetzt und ihre Unterstuetzung groeblichst vernachlaessigt wird, ist irgendwie auch zu verstehen – schliesslich merkt man ihre Beeintraechtigung oft nicht an.
    DIe Betroffenen kommen in Erklaerungsnot, wie gut sie doch sprechen koennen, aber dieses und jenes oft nicht verstanden zu haben, ist fuer Guthoerende einfach kaum nachvollziehbar, wie kann das klappen? Ein Spiessrutenlauf fuer viele Schwerhoerige. Zum Beispiel gut sprechen aber nicht telefonieren koennen? Und das Umfeld reagiert oft unglaeubig, ablehnend, auch mal schroff. Und das Entmutigt viele Schwerhoerige und ziehen sich oftmals aus der Gesellschaft zurueck.

  • @Harald Tamegger, da lügen Sie aber wirklich wie gedruckt, denn es waren die Streitigkeiten zwischen der Gruppe und der Vereinsleitung und nicht Gruppenintern, so wie wie es darstellen. Denn der Vereinsleitung hat es nämlich nicht gepasst, wie die Gruppe geführt wurde. Und wir in der Gruppe WOLLTEN mehrheitlich diesen Weg gehen und NICHT wie es der Verein wollte.
    Da der VOX dies nicht akzeptieren wollte und die Gruppe mehr oder weniger hinaus geschmissen hat, kann man wohl kaum behaupten, dass gruppeninterne Streitigkeiten gegeben hat. Dass es Meinungsverschiedenheiten gibt und diese geklärt werden ist normal, nicht normal ist es aber, JEDE Meinung zu unterdrücken und die eigene Meinung als einzig wahre zu verkaufen. Und DAS hat den Mitgliedern der Gruppe gestört.

    Das ist der Unterschied. Bitte bleiben Sie auf dem Boden der Tatsachen.

    Übrigens: Was machen eigentlich „Vollhörende“ und ein Akustiker in einem SH-Verein? Hm?

    @Ursula: In Wien gibt es noch die Gruppe Lautstark, die wirklich von jedem Verein unabhängig ist. http://www.lautstark-aktiv.info Es findet so ca. 1x im Monat ein Treffen statt. Manchmal auch öfters.

  • @Ursula: Sehr geehrte Frau Ursula, volle Zustimmung zu dem, was Sie schreiben. Als Vertreter von VOX darf ich jedoch richtig stellen, dass sich die Jugendgruppe im VOX nicht wegen Streitigkeiten mit der Vereinsleitung aufgelöst hat, sondern wegen gruppeninternen Zwistigkeiten.
    Mittlerweile gibt es aber die Guppe JUNGE STIMME, http://www.oessh.or.at/jungestimme/ die österreichweit agiert und für junge Schwerhörige ein beliebter Treffpunkt ist.

  • Ich kann diesem Artikel nur zustimmen. Mein Sohn ist hochgradig schwerhörig – ist jetzt 24 jahre alt und verbringt seine Freizeit vor dem PC – weil diese Form der Kommunikation die einzeige ist an der er wirklich TEILNEHMEN kann. Ich frage mich angesichts der Erkenntnisse, die es von seiten des Schwerhörigenbundes gibt, warum nicht etwas unternommen wird um Schwerhörigen Menschen und insbesondere Jugendlichen die Möglichkeit zu bieten Freizeitaktivitäten außer Haus zu ermöglichen. Es gibt meines Wissens kein einziges Kino in Wien in dem deutschsprachige Filme mit Untertiteln gezeigt werden aber auch kein Theater, das Theatervorstellungen mit Untertiteln anbietet. Es gibt Veranstaltungen für Gehörlose mit Gebärdendolmetschern vor allem das Schauspielhaus, das auch blinden und sehschwachen Menschen in Kooperation mit der Universität Wien die Möglichkeit bietet Theater zu ERLEBEN aber für Schwerhörige gibt es scheinbar nichts dieser Art. Auch ein Studium ist für Schwerhörige kaum bewältigbar und auch hier sind sie gegenüber Gehörlosen (mit Dolmetschern) benachteiligt. Die nächste Hürde ist die Arbeitssuche und die Liste ließe sich noch beliebig fortsetzen. Das größte Handykap ist aber meiner Meinung nach der soziale Rückzug Jugendlicher aus einem hörenden Freundeskreis, da diese meist Lokale mit Hintergrundmusik besuchen, können schwerhörige Jugendliche keiner Unterhaltung mehr folgen – sie verstummen – gehen nicht mehr mit und ziehen sich zurück – Freizeitaktivitäten mit schwerhörigen Jugendlichen werden kaum angeboten und eine vor einiger Zeit im Vox-Schwerhörigenverband angesiedelte Jugendgruppe – hat sich wegen Streitigkeiten mit der VOX-Leitung zerschlagen – was ich sehr schade finde. Die psychische Situation schwerhöriger Menschen allgemein – aber Jugendlicher im Besonderen ist kritisch, psychische Störungen sind die Folge – Angst scheint unbewältigbar und die Gesellschaft tut wenig bis NICHTS um die Situation Schwerhöriger zu verbessern.