Versorgungslücke bei Spätrehabilitation ist unverantwortlich!

"Kaum Therapieeinrichtungen für ganzheitliche Spätrehabilitation in Wien"

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Eine Ausweitung des Betreuungsangebotes für PatientInnen mit schweren Hirnverletzungen und finanzielle Unterstützung für entsprechende Therapieeinrichtungen durch das Land Wien forderte heute Alexandra Bolena, Gesundheitssprecherin des Wiener Liberalen Forums.

In einem gemeinsamen Pressegespräch mit der Leiterin der Praxis für Neurorehabilitation, Ulrike Barber, machte sie darauf aufmerksam, daß in Wien zwar für Erstversorgung und Frührehabilitation der Betroffenen gesorgt sei, es aber im Bereich der Spätrehabilitation große Defizite gebe.

Einzig die privatwirtschaftlich geführte Praxis für Neurorehabilitation in der Märzstraße bietet derzeit in Wien ambulante, längerfristige Nachbetreuung für PatientInnen mit erworbener Hirnschädigung. „Ansonsten gibt es kaum Therapieeinrichtungen für ganzheitliche Spätrehabilitation in Wien. Finanzielle Unterstützung seitens der Stadt Wien für entsprechende Einrichtungen gibt es schon gar nicht“, erläuterte die liberale Gesundheitssprecherin die aktuelle Situation.

„Dabei ist die Spätbetreuung von PatientInnen mit schweren Hirnverletzungen unbestritten ein wesentlicher Bestandteil für eine erfolgreiche Gesamtrehabilitation“, sagte Ulrike Barber. In der von ihr geleiteten Praxis für Neurorehabilitation werden PatientInnen psychologisch, ergotherapeutisch, physiologisch und logopädisch – d.h. ganzheitlich – nachbetreut.

Die Kosten dafür werden aber nur zum Teil von der Krankenkasse übernommen: Für die psychologische Behandlung, ein wichtiger Bestandteil der ganzheitlich konzipierten Behandlung, gibt es beispielsweise kein Geld von der Krankenkasse. „Viele PatientInnen können sich die Behandlung deshalb oft nicht leisten“, so Barber.

Immer mehr PatientInnen bräuchten nach einem Unfall oder Schlaganfall längerfristige Nachbetreuung. Da es in Wien viel zu wenige Rehabilitationseinrichtungen gibt, können Betroffene oft nicht betreut werden, was den Gesamterfolg ihrer Rehabilitation negativ beeinflußt. Wien müsse deshalb endlich für ausreichende Betreuungseinrichtungen sorgen.

„Ähnlich wie die von Wien finanzierten geriatrischen Tageszentren oder die Tageszentren für PatientInnen mit Multipler Sklerose sollen auch Betreuungseinrichtungen für PatientInnen mit Hirnschädigung von Wien finanziell unterstützt werden“, forderte Bolena. Sie verwies in diesem Zusammenhang auf die in Vorarlberg mit Unterstützung des Landes eingerichtete „Sozialmedizinische Organisationsgesellschaft“, die ambulante Spätbetreuung in ihrer ganzen Bandbreite anbietet.

Je schneller PatientInnen nach der Erstversorgung und Frührehabilitation längerfristig nachbetreut werden können, umso größer sind ihre Erfolgsaussichten. „Aus gesundheitspolitischer Sicht ist es unverantwortlich, daß Wien in diesem Zusammenhang so lange untätig war“, so Bolena abschließend.

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