Verstehen, um zu lernen: Bildung braucht Muttersprache

Über Gebärdensprachen erreichen gehörlose Schulkinder dasselbe Bildungsniveau wie hörende.

Frau hält Schild mit Aufschrift: Muttersprache
ögs.barrierefrei

„If you don’t understand, how can you learn?” Die UNESCO stellt unmissverständlich fest: Kinder müssen in der Sprache unterrichtet werden, die sie verstehen, um Lernerfolge zu erzielen.

In Österreich scheint das Ziel nah: Unterricht in Gebärdensprache soll bald Chancengleichheit für gehörlose Schulkinder schaffen.

Der Internationale Tag der Muttersprache am 21.2. erinnert an die traurige Tatsache, dass etwa die Hälfte der 7000 Sprachen weltweit vom Aussterben bedroht ist. Mit ihrem Verschwinden gehen auch Weltanschauungen, Identitäten und Kulturen verloren.

Weniger Beachtung findet die erfreuliche Tatsache, dass die Zahl der Gebärdensprachen zunimmt.

„200 bis 300 Gebärdensprachen werden weltweit verwendet, aber nur wenige finden als Unterrichtssprache Verwendung“, weiß Mag.a Helene Jarmer, Präsidentin des Österreichischen Gehörlosenbundes.

In Lautsprache können Inhalte nur unzureichend an gehörlose Kinder vermittelt werden. Aber über Gebärdensprachen erreichen gehörlose Schüler*innen visuell – auf die für sie ganz natürliche Weise – dasselbe Bildungsniveau wie hörende Schulkinder.

Die Einführung der Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) als Unterrichtssprache stellt das Bildungssystem vor Herausforderungen, die das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung in Angriff genommen hat: die Entwicklung von Lehrplänen ist beauftragt, die Ausbildung von Lehrkräften und die Bereitstellung von Lehrmaterial wird folgen, um im Schuljahr 2023/24 ÖGS als Unterrichtsfach anzubieten.

UNESCO Policy Paper 24 If you don’t understand, how can you learn? – UNESCO Digital Library

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