Eine ältere Frau, die von hohen Stufen in Autobussen erzählt, von unzureichenden Handläufen und zu schwergängigen Türen in Öffentlichen Gebäuden.
Eine Mutter mit einem Kinderwagen die sich darüber beklagt, daß sie jedes Mal fremde Hilfe benötigt, wenn sie mit einem Bus fahren oder ein Öffentliches Gebäude benutzen will.
Diese Videokassette ist deswegen gut gelungen, weil sie die Bedürfnisse der Betroffenen im Alltag aufzeigt, indem sie sie von ihren Schwierigkeiten mit den vielen baulichen Barrieren erzählen läßt.
Das Video zeigt auf, worauf bei Behindertenparkplätzen zu achten ist, wie Rampen im öffentlichen Bereich nicht ausgeführt werden dürfen und worauf es bei öffentlichen Behindertentoiletten ankommt, wie die Benützung eines Treppenlifts zu einem Kampf gegen Windmühlflügel und die Benützung einer öffentlichen Toilettenanlage zu einem albtraumhaften Erlebnis werden kann.
Und immer wieder werden neben negativen Beispielen auch positive Beispiele gebracht die aufzeigen, wie man es machen soll. Nach jedem gezeigten Beispiel werden dazu die wichtigsten Daten genannt, die sich auf die Angaben der zuständigen ÖNORM B 1600 und 1601 stützen.
Ein Drittel der Bevölkerung wird von baulichen Barrieren behindert, in ihren Bürgerrechten eingeschränkt. Es wird Zeit, daß die Architekten diese riesengroße Bevölkerungsgruppe nicht länger ignoriert. Oder wie es die ältere Dame im Film formuliert: „Die Architekten müßten mit künstlichen Behinderungen ihre Stiegen gehen“.
Leider blendet der Film die politischen EntscheidungsträgerInnen als eine wichtige Zielgruppe sowie die politische Verantwortung als solche völlig aus. Vielleicht deswegen, weil dies vom Herausgeber, dem Magistrat der Stadt Salzburg, so gewünscht ist.
„Barrierefrei für Jung und Alt“, Herausgeber und Bestellungen:
Behindertenbeauftragte der Stadt Salzburg
Saint-Julien-Straße 20, 5020 Salzburg
Fax: 0662 / 8072-2083
wohlfahrtsverwaltung@stadt-salzburg.at
Preis: 350 Schilling zuzgl. 30 Schilling für Porto und Verpackung, Länge: 30 min. (Als Teil 1 ist das Video „Gefahrensituationen für Blinde und Sehbehinderte“ erschienen).