Barrierefreies Internet hilft den Benutzerinnen und Benutzern. Doch man kann auch zu viel anbieten und genau den gegenteiligen Effekt erzielen, berichtet die Aktion Mensch im accessCast.
„Das Gegenteil von gut ist gut gemeint“, sagt schon ein bekanntes Sprichwort. Doch was dies im Bereich Programmierung von barrierefreien Internetseiten bedeutet, erklärt der accessCast der Aktion Mensch vom 31. August 2006.
Es werden Fehler der Programmiererinnen und Programmierer aufgezeigt sowie hörens- und lesenswerte Beispiele gebracht. Wenn man die Tipps beachtet, kann man sich viele aufwändige und sinnlose Arbeiten ersparen.
Anbieter von Webseiten sind häufig immer noch der Auffassung, dass Barrierefreiheit mehr kostet. Verschiedene Berechnungen haben aber gezeigt, dass die Gesamtkosten barrierefreier Internet-Angebote nicht höher liegen als die anderer Webseiten.
Unsere Empfehlung: Web-Designer sollten die Richtlinien nicht als abzuhakende Checklisten nutzen, sondern ihren Ursprung, ihre Wirkung und ihre möglichen Nutzungsszenarien bedenken. Dann kann man mit weniger oft mehr erreichen und damit ist wirklich allen geholfen. Denn die eingesparten Ressourcen können in die Verbesserung der Inhalte fließen und daran sind die Nutzer ja eigentlich interessiert.
Birgit Primig,
19.09.2006, 18:02
Mittlerweile hab ich drei Websites nach meinen Vorgaben erstellen lassen: barrierefrei. Und die Kosten: nicht höher als die allererste davor, die noch nicht barrierefrei ist. Bloss die Umstellung der allerersten auf Barrierefreiheit: die kostet. Da ist gänzlich neu machen billiger.
Alexandra,
17.09.2006, 17:51
Nett, sehr nett. Ich finde, dass Barrierefreiheit im Netz sehr wohl mehr kosten soll, denn eine behindertengerechte Küche kostet auch für den Betroffenen mehr, oder? Qualität hat ihren Preis und warum sollte es für Unternehmen anders sein? Der Kunde ist König und wenn seine Zielgruppe nunmal nicht Behinderte sind, warum sollte er dann eine barrierefreie Seite haben wollen.
Ein Webdesigner hat sehr wohl seine Checkliste und die ist nunmal an den Wünschen der Kunden gekoppelt. Eine barrierefreie Seite kostet mehr Zeit, mehr Aufwand und mehr Sensibilität der Technik. Solange 80% der User mit dem IE herumkurven, ist der Wunsch nach Barrierefreiheit fast schon lächerlich. Kein Browser macht mehr Fehler bei der Darstellung als alle anderen Browsern. Auch was der Sicherheitsfaktor betrifft, ist der IE schlichtweg eine Virenschleuder. Solange Unternehmen nicht umdenken um der Sicherheit ihrer Daten und Kunden zu gewährleisten, sehe ich als angehende Webdesignerin nicht ein, eine saubere Seite zu programmieren, die eh nur dem Prestige des Unternehmens dient, aber nicht die Zugänglichkeit für den Kunden.