VCÖ an Parteien: Straßenverkehrsordnung bitte einhalten!
Der Wahlkampf hinterlässt auf den Straßen seine Spuren. Von Tausenden Plakatstandern lächeln die Spitzenkandidaten der Parteien. Viel zu oft vergeht jedoch Fußgängern, Eltern mit Kinderwagen oder Rollstuhlfahrern das Lachen. Viele Plakatstander lassen den Fußgängern wenig Platz. Der VCÖ erwartet sich von den Parteien, dass die Straßenverkehrsordnung eingehalten wird. Der Fußgängerverkehr auf Gehsteigen darf nicht behindert werden, heißt es darin.
Laut Wahlforscher bringt die Werbung auf Plakatstandern wenig. Dennoch werden sie auch in diesem Wahlkampf von allen Parteien intensiv eingesetzt. Sehr zum Ärgernis vieler Verkehrsteilnehmer. „Viele Plakatstander sind leider an Stellen angebracht, wo sie Fußgänger behindern. Vor allem Eltern mit Kinderwagen sowie Rollstuhlfahrende sind die Leidtragenden“, berichtet VCÖ-Sprecher Mag. Christian Gratzer.
Dabei ist die gesetzliche Regelung klar. In der Straßenverkehrsordnung ist im Paragraf 83 festgehalten, dass Gegenstande den Fußgängerverkehr auf Gehsteigen und Straßenbanketten nicht behindern dürfen. „Dennoch hat man auf manchen Gehsteigen als Fußgänger das Gefühl auf einen Hindernis-Parcours zu sein“, kritisiert VCÖ-Sprecher Gratzer die mangelnde Rucksicht mancher Plakatstander-Aufsteller.
Die dümmste Aktion lieferte bisher ein Aufstellungstrupp einer Partei in Wien-Alsergrund. Am Julius-Tandler-Platz und auf der Kreuzung Alserstraße / Spitalgasse wurden vier akustische Ampeln von Plakatstandern regelrecht umzingelt. „Es ist erschreckend, dass es noch immer so viel Ignoranz gegenüber sehbehinderten Verkehrsteilnehmenden gibt. Die Politik sollte die zahlreichen Mobilitätsbarrieren abbauen und nicht, wie jetzt im Wahlkampf passiert, noch weitere errichten“, stellt VCÖ-Sprecher Gratzer dazu fest.
Auch aus Verkehrssicherheitsgründen sind vielerorts Plakatstander fehl am Platz. Bei Straßenübergangen verstellen Plakatstander die Sicht. Besonders Kinder drohen zu spät gesehen zu werden. Der VCÖ appelliert daher an die Parteien, im Interesse der Verkehrssicherheit und der Gesundheit der Bevölkerung bei der Plakatstanderwerbung mehr Zuruckhaltung zu zeigen. Plakatstander sollen nur dort stehen, wo sie den Verkehr nicht behindern, fordert der VCÖ.
Der Bevölkerung empfiehlt der VCÖ, dem zuständigen Gemeindeamt oder in Wien dem Burgerdienst den Hinweis zu geben, wo Plakatstander den Verkehr blockieren. „Der Burgerdienst der Stadt Wien reagiert auf Hinweise sehr rasch und ist um die Beseitigung der Hindernisse bemuht“, lobt VCÖ-Sprecher Gratzer.