Volkshilfe: Pflegende Angehörige verdienen größte Wertschätzung und Unterstützung

Präsidentin Barbara Gross bezieht Stellung zu Studie zur Angehörigenpflege in Österreich

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Die Volkshilfe begrüßt die vom Sozialministerium in Auftrag gegeben Studie zur Angehörigenpflege in Österreich, sagt Barbara Gross, Präsidentin der Volkshilfe Österreich: „Die Auseinandersetzung mit dem Thema zeugt von Wertschätzung und Anerkennung für die Bemühungen der Angehörigen. Das ist von größter Notwendigkeit, denn ihre Arbeit ist unbezahlbar.“

Bei Betrachtung der Ergebnissen sticht ins Auge, dass Pflege durch Angehörige nach wie vor weiblich ist. So liegt der Frauenanteil in der häuslichen Pflege bei 73 Prozent, in der stationären Langzeitpflege bei 63 Prozent. Dementsprechend haben es Frauen sehr schwer, wieder in den Beruf einzusteigen bzw. ist auch zu berücksichtigen, dass diese Jahre nicht an die Pension angerechnet werden.

Barbara Gross: „Einerseits müssen wir Anreize schaffen, dass Pflege und Betreuung bei Unternehmen mehr Aufmerksamkeit erlangen und Frauen beim Wiedereinstieg unterstützt werden. Andererseits muss die Betreuung von Angehörigen als Arbeit, und nicht als freiwillige Tätigkeit betrachtet werden und sich dementsprechend auch finanziell niederschlagen.“

Es brauche einen Rechtsanspruch auf Pflegekarenz und Pflegeteilzeit. Nur damit könne man sicherstellen, dass die Unterstützung von den Betroffenen auch in Anspruch genommen werden kann, so die Präsidentin.

Regelmäßige Valorisierung des Pflegegeldes!

Schon seit vielen Jahren fordert die Volkshilfe die regelmäßige Valorisierung des Pflegegeldes: „Wenn die Kosten für die Betroffenen steigen, muss auch die Unterstützung steigen. Nur so können wir notwendige Pflege sichern und den Betroffenen ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen. Die regelmäßige Valorisierung ist hoch an der Zeit.“, sagt Gross.

Nicht zuletzt fordert sie auch eine solidarische Absicherung des Risikos Pflege: „Um das gute Pflegesystem in Österreich auch für die Zukunft garantieren zu können, ist die Politik gefordert, Rahmenbedingungen für eine Sicherung der Pflegefinanzierung zu schaffen. Als Volkshilfe treten wir für eine Finanzierung durch vermögensbezogene Steuern ein.“

Entlastung darf nicht vom Wohnort abhängen

Bei den Ergebnissen fällt auf, dass 64 Prozent der Personen, die von Angehörigen gepflegt werden in einer ländlichen Umgebung leben, 36 Prozent im städtischen Umfeld.

Die Präsidentin weiß, dass von Unterstützungs- und Entlastungsangeboten vor allem die BewohnerInnen urbanerer Bereiche profitieren und erklärt sich unter anderem so den großen Unterschied in der Verteilung: „Es ist wichtig, dass nicht nur die pflegebedürftigen Menschen, sondern auch deren pflegende Familien und Angehörige die Unterstützung bekommen, die ihnen zusteht – egal ob sie in der Stadt oder am Land leben. Denn Pflege und Betreuung ist mit körperlichen Anstrengungen und psychischen Belastungen verbunden, wie kaum ein anderer Beruf.“

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2 Kommentare

  • …das mit den barrierefreien Öffis im ländlichen Raum ist in vielen Bundesländern das nächste Problem, das niemand interessiert, der nicht davon abhängig ist!
    Ich denke, Volkshilfe, hier wäre schon einmal eine Familie, die dringend Unterstützung bräuchte. Mit schönen Worten allein, ist es hier nicht getan.

    Alles Gute Andrea und ihrem Mann.

  • mein mann pflegt mich seit 8 jahren und dafür wird er angefeindet und als asozial bezeichnet,wir leben seit 8 jahren in Armut.wir leben am land,es gibt nur uns 2,wir bekommen von nirgends hilfe,wir leben 20 Kilometer vom nächsten Supermarkt enfernt.hier gibt es keinen barrierefreien Autobus,wir haben seit 3 Monaten kein funktionstüchtiges Auto zum einkaufen,wenn wir mit dem bus fahren hab ich durch das lange sitzen und die Anstrengung analblutungen.kein mensch hilft