Von Schwertern und Kampfrollstühlen – Dungeons & Dragons wird inklusiv

Eine Rollenspiel-Designerin hat für Dungeons & Dragons 5E einen Kampfrollstuhl entworfen, der es Charakteren mit Behinderungen ermöglicht, die Fantasiewelt bequemer zu durchqueren. Gleichzeitig soll das Thema Inklusion ins Spiel gebracht werden.

4 braune Rollstuhlfiguren; die erste mit einer Art Zepter in der Hand, die Zweite mit einem Kampfschrei und einem Stecken mit Mondsymbol am Ende in der Hand hochgestreckt; die Dritte Figur ist ein Mann, in jeder Hand eine Axt, hinter dem Rücken steckt eine Fackel; die Vierte ist ein alter Mann mit einem Buch, einer Laterne und einem Morgenstern in der Hand.
Russ Charles / Strata Miniatures

Wer bei dem Wort Rollenspiel an etwas Anstößiges denkt, sei hier eines Besseren belehrt.

Im Spiel schlüpfen die Spielerinnen und Spieler in Rollen, zumeist handelt es sich dabei um Figuren aus einer Fantasiewelt wie z.B. ein Margier oder eine Magierin, ein Krieger oder eine Kriegerin oder ein Elf oder eine Elfe. Beim Rollenspiel geht es nicht darum, wer am Ende als Erste oder Erster durchs Ziel kommt oder die meisten Punkte erzielt.

Es handelt sich bei Fantasy-Rollenspielen um Spiele, bei denen die Spielerin oder der Spieler nur ein grobes Gerüst erhält und einen Charakter spielt. Man stattet seinen Charakter mit individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten aus. Ähnlich wie bei Rollenspielen am Computer haben diese Fähigkeiten gewisse Werte.

Die Spielerin oder der Spieler muss den Charakter innerhalb des vorgegebenen Regelgerüstes durch ein Abenteuer führen. Dieses Abenteuer ist aber nicht auf dem Spielbrett vorgegeben, sondern wird von einer Spielleiterin oder einem Spielleiter erdacht oder anhand eines vorgefertigten Abenteuerbuches in Szene gesetzt.

Die Spielerinnen und Spieler kämpfen gegen Monster und andere Gegnerinnen und Gegner indem sie würfeln. Vorgegebene Werte der Spielerin oder des Spielers und Würfelglück entscheiden über Erfolg oder Misserfolg.

Eines der ersten Rollenspiele ist Dungeons & Dragons, also Verliese und Drachen.

Nicht ohne meinen Kampfrollstuhl

Bei jedem Rollenspiel sind Ausrüstungsgegenstände unerlässlich. Klassiker sind Schwerter, Bögen oder Zaubertränke. Aber was ist, wenn der Charakter eine Behinderung hat. Auch das ist kein Problem, denn wie auf Dicebreaker, Pluralistic oder CBR.com zu lesen ist, hat die freischaffende Spiele-Designerin Sarah Thompson für die fünfte Edition von Dungeons & Dragons Regeln einen Kampfrollstuhl entwickelt.

Der Rollstuhl ist inspiriert von den Stühlen, die von Spielerinnen und Spielern realer Sportarten wie Rollstuhl-Basketball und Rollstuhl-Rugby verwendet werden. In diesem Fall dient er dazu, Gelände aller Art zu durchqueren und Gegnerinnen und Gegner zu bekämpfen.

„Der Kampfrollstuhl kann hohen Stoßbelastungen standhalten und sogar als Waffe funktionieren, indem er dem Benutzer ein Mittel sowohl zur Verteidigung als auch zum Angriff bietet“, sagt Thompson und fügt hinzu, dass der Stuhl bedeutet, dass „jeder ein Abenteurer sein kann“.

Der Kampfrollstuhl umfasst Ausrüstungsgegenstände wie Handschuhe, ein Fach in der hinteren Rückenlehne zur Aufbewahrung von Ausrüstung, eine Reihe von verstellbaren Elementen, um der Benutzerin oder dem Benutzer Komfort zu bieten, und robuste Reifen, um fast jedes Gelände zu überwinden.

Zudem verfügt er über mehrere spezielle Nahkampfangriffe während des Kampfes. Die Spieler und Spieler haben die Wahl, einen Feind mit einem Rad zu treffen, den Rollstuhl über etwas zu rollen, um Quetschschäden zu verursachen, oder ihn in eine Kreatur zu rammen, um sie aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Für Sarah Thompson ist der Kampfrollstuhl mehr als nur ein cooler neuer Ausrüstungsgegenstand.

Der Rollstuhl soll dazu beitragen, Abenteuer für Charaktere mit Behinderungen zugänglich zu machen und die Inklusivität in einem Spiel zu erhöhen, dem häufig mangelnde Vielfalt vorgeworfen wurde. Denn auch Menschen mit Behinderungen sollten die Möglichkeit haben, einen Charakter zu entwerfen, der sie widerspiegelt.

Die Regeln für den Kampfrollstuhl stehen zum Download zu Verfügung.

Figuren

Russ Charles hat dafür Figuren gestaltet und bietet sie auf Strata Minatures zum Kauf an. Man kann entweder eine Figur kaufen oder nur das 3D-Modell und es dann selbst auf einem 3D-Drucker ausdrucken.

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