Selbstbestimmt Leben

Vorarlberg: Leere Betten in Seniorenheimen

In den letzten Tagen ist das Thema Pflege wieder in allen Zeitungen. Die Betroffenen wissen, was sie wollen. Die Politik beginnt es erst langsam zu begreifen.

Laut einem Bericht von ORF-Vorarlberg kämpfen in Feldkirch die Seniorenheime um neue Heimbewohner, da viele Betten leer bleiben. „Die Heime kämpfen immer offener um die wenigen Pflegebedürftigen, die sich für einen Heimplatz entscheiden“, kann man dem Bericht entnehmen.

Entgegen der demografischen Entwicklung seien die Anmeldungen für stationäre Heimaufnahmen derzeit stark rückläufig, meint der Geschäftsführer der Seniorenbetreuung in Feldkirch, Helmut Wehinger. Als wesentliche Ursache gelten Pflegedienste aus Osteuropa, die per Zeitungsannoncen und im Internet eine preisgünstige Betreuung zuhause rund um die Uhr anbieten.

Betreuung und Assistenz statt Heime

Trotzdem werden neue Heime in Vorarlbwerg gebaut. Die Politik spricht zwar gerne von Betreuung zuhause, doch die Gelder fließen derzeit noch immer häufig in Institutionen, statt diese Mittel den Betroffenen direkt in die Hand zu geben, damit sie ordentliche Beschäftigungsverhältnisse finanzieren können.

Die wenig erfreuliche Konsequenz ist, dass „geschätzte 20.000 bis 40.000 Hilfskräfte aus den neuen EU-Staaten“ ohne Beschäftigungserlaubnis in Österreich arbeiten, berichtet der Kurier.

Doch bisher waren – so der Kurier – „sich die für die legale Heimhilfe zuständigen Organisationen (z. B. Hilfswerk, Volkshilfe) einig, dass sie von sich aus keine Anzeigen erstatten wollen. – Leidtragende wären ohnehin nur die zu Pflegenden. Auch die Politik sah großzügig über die Situation hinweg. Wohl auch, weil sich die Länder durch die illegal Beschäftigten geschätzte 300 Millionen Euro pro Jahr sparen.“

Doch das könnte sich ändern: Laut dem KURIER vorliegenden Informationen sind allein im Bezirk Scheibbs (NÖ) 15 Anzeigen gegen illegal beschäftigte Pflegerinnen im Laufen. Es wird abzuwarten sein, ob die Politik die richtigen Konsequenz zieht. Was die Betroffenen wollen, ist klar, wie das oben erwähnte Beispiel Vorarlberg zeigt.

Mut gefragt

Es liegt nun an mutigen Politikerinnen und Politikern, die klar sagen: „Ja, wir treten dafür ein, dass die betroffenen Menschen ausreichend finanzielle Mittel bekommen, um ihre Pflege bzw. Assistenz zu bezahlen. Es kann aber auch sein, dass sich die menschenverachtende Politik: „Bau ma lieber ein Heim“ durchsetzt.

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