Wahlrechner.at: Orientierungshilfe für Wähler:innen in Österreich

Was ist Wahlrechner.at und wie kann es Wähler:innen helfen? Paul Grohma, einer der Projektverantwortlichen, gibt im BIZEPS-Interview Einblicke in die Entstehung und Ziele des Online-Tools.

Wahlrechner.at
Wahlrechner.at
Paul Grohma
Paul Grohma

Wahlrechner.at ist ein innovatives Online-Tool, das erfolgreich bei der Europawahl 2024 zum Einsatz kam.

„Der Erfolg der App misst sich an der Zahl der Aufrufe und Vervollständigung der Fragen, die während der Europawahl 2024 eine Anzahl von 550.000 erreichte“, erläutert Paul Grohma, einer der Projektverantwortlichen, im BIZEPS Interview.

Wer steht hinter Wahlrechner.at?

Die Initiative geht auf den tschechischen Verein KohoVolit.eu zurück, der bereits in Tschechien, Ungarn und Deutschland Wahlorientierungshilfen erfolgreich etabliert hat.

Für die Umsetzung in Österreich holte sich KohoVolit.eu, eine tschechische Demokratie-NGO, Unterstützung von der österreichischen Demokratiestiftung und wahlbeobachtung.org.

Diese beiden Organisationen schlossen sich zu einer Projektplattform zusammen und arbeiteten mit fachspezifischen Partnerorganisationen wie BIZEPS – Zentrum für Selbstbestimmtes Leben, PolEdu, Unsere Abgeordneten und der Andrássy Universität Budapest zusammen.

Paul Grohma erklärt, dass die Partnerorganisationen nicht nur Fragen zu ihren jeweiligen Fachgebieten beitragen, sondern auch aktiv in der redaktionellen Betreuung und Öffentlichkeitsarbeit involviert sind:

Unser Ziel ist es, eine überparteiliche, ausgewogene, barrierefreie und wissenschaftlich fundierte Unterstützung für Wähler:innen anzubieten.

Die Fragen, die im Wahlrechner zur EU-Wahl zur Verfügung standen, deckten 15 Grundkategorien ab, darunter Bildung, Gesundheit, Wirtschaft und Umwelt. Die Auswahl der Themen basierte auf einer umfassenden Analyse aktueller Medienberichte, Meinungsumfragen und Parteiprogramme.

„Die Fragen sollen thematisch ausgewogen sein und die Unterschiede zwischen den Parteien möglichst gut zum Ausdruck bringen“, erklärt Grohma.

Ein interaktives Tool zur Wahlentscheidung

Das Tool bietet den Nutzer:innen die Möglichkeit, 42 Fragen mit „Dafür“, „Dagegen“ oder „Weiß nicht/Weiter“ zu beantworten. Auf Grundlage dieser Antworten wird die Übereinstimmung mit den Positionen der Parteien berechnet und in Prozent angegeben.

So erhalten die Wähler:innen eine fundierte Orientierungshilfe für ihre Wahlentscheidung.

Herausforderungen bei der Umsetzung

Die Entwicklung der Plattform brachte einige Herausforderungen mit sich, insbesondere in Bezug auf die thematische Ausgewogenheit und die Überparteilichkeit der Fragen.

Grohma betont, dass die Arbeit an Wahlrechner.at größtenteils auf freiwilliger Basis und ohne nachhaltige Finanzierung erfolgt sei. 

Positives Feedback und zukünftige Pläne

Trotz der Herausforderungen erhielt Wahlrechner.at während der Europawahl 2024 durchwegs positives Feedback. Besonders gelobt wurden die technische Umsetzung der App und die verständliche Formulierung der Fragen.

Für die Zukunft plant das Team, Wahlrechner.at auch bei der Nationalratswahl 2024 sowie bei den Landtagswahlen in Vorarlberg und der Steiermark einzusetzen.

„Für die Nationalratswahl wird Wahlrechner.at ab Anfang September 2024 verfügbar sein“, kündigt Grohma an.

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