Österreich hinkt dem benachbarten Ausland hinterher; in Italien und Deutschland haben Gesundheitskarten einen Brailleaufdruck.

„Wie der stellvertretende Generaldirektor des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger, Volker Schörghofer, am Donnerstag in einer Pressekonferenz erklärte, müssen 2010 4,6 Millionen Karten ausgetauscht werden“, berichtet der Kurier in seiner Online-Ausgabe am 17. November 2007.
Dem sehr interessanten Artikel ist weiters zu entnehmen, dass jährlich eine Million Karten ausgetauscht werden. Die E-Card hat aber noch immer keinen Brailleaufdruck.
Brailleaufdruck
Die italienische Gesundheitskarte ist im Gegensatz zur österreichischen E-Card mit einer Braillebeschriftung versehen, damit auch blinde Menschen die Karte von beispielsweise einer Bankomatkarte unterscheiden können. Auch in Deutschland wurde diese Kennzeichnung geregelt.
Am 17. November 2007 stellten wir an die dafür verantwortliche „Sozialversicherungs-Chipkarten Betriebs- und Errichtungsgesellschaft m.b.H. – SVC“ folgende Anfrage: „Wann werden E-Cards in Österreich einen Braille-Aufdruck bekommen?“
Eva Papst,
19.11.2007, 07:59
Man darf auch über Alternativen oder Ergänzungen zum Braille-Aufdruck nachdenken:
Da wäre beispielsweise ein großes E, erhaben geprägt, wie das bei solchen Karten ja oft ohnehin der Fall ist (z.B. Visa), kontrastreich eingefärbt und somit für jeden Menschen auch ohne Brille gut lesbar. Bei Brailleschrift besteht zudem die Gefahr, dass bei mangelhafter Kontrolle weder Größe noch Tastbarkeit gut nutzbar sind. Dieses Risiko würde wegfallen.
Es gibt übrigens sogar eine österreichische Norm, welche die erforderliche Größe und Prägehöhe tastbarer Beschriftungen und auch die erforderlichen Kontraste regelt. Sie braucht nur noch umgesetzt zu werden und könnte somit ohne nennenswerte Mehrkosten in die Produktion der Karte einfließen.
Wie schon so oft: Die Technik ist längst vorhanden, man muss sie bloß noch anwenden.